Die Winzer müssen mit den Folgen leben
Die von der EU-Kommission beabsichtigte völlige Liberalisierung der Rebpflanzrechte konnte abgewendet werden, aber eine Ausdehnung der Weinerzeugung ist letztlich nicht zu verhindern. Die EU lässt eine mögliche Erweiterung um bis zu ein Prozent der Rebfläche jährlich zu. Rheinland-Pfalz kämpft für höchstens 0,1 Prozent, um möglichst behutsam in das neue System zu starten, denn die Auswirkungen sind nicht absehbar. Bei steigenden Weinmengen ist ein Preisverfall zu befürchten, denn neue Absatzmärkte sind nicht in Sicht. Unbekannt ist, ob die 3 000 Hektar bisher nicht genutzter PflanzÂrechte in den Anbau gehen.
Kriterien für eine Neuzuteilung von Genehmigungen sind noch unklar. Favorisiert wird, Steillagen zu bevorzugen. Fakt ist, dass das neue System zu vielen Veränderungen in den Betrieben und in der Verwaltung führen wird. Die Winzer müssen die neue Herausforderung annehmen und auch selbst Verantwortung tragen.
Bettina Siée – LW 11/2015