Zu den zehn Besten im Bund
Staatsehrenpreis für Zuchtbetrieb Volke/Hauck in Wetterburg
Für ihre außergewöhnlichen Erfolge in der Rinderzucht sind die Wetterburger Züchter Herbert Volke und Ingo Hauck vergangene Woche mit dem Staatsehrenpreis belohnt worden. Die hohe Auszeichnung überbrachte Landwirtschaftsstaatssekretär Mark Weinmeister.

Foto: Elmar Schulten
Die siebte 100 000-Liter-Kuh
Bereits frühzeitig begann Herbert Volke mit dem Einsatz bester HF-Bullen und baute so sehr gute Kuhstämme auf, aus denen landesÂweit bekannte Spitzenkühe wie Antje, Alster oder Mareike hervorÂgingen. Zu den weiteren KuhfamiÂlien mit überragender Bedeutung zählen die auf die Spitzenkühe EleÂgance, Romika und Sunlite zurückÂgehenden Linien, die sich allesamt auf dem Birkenhof bewährt haben. Nur so ist es nachvollziehbar, dass auf diesem Betrieb inzwischen mit der Rudolph-Tochter Afrika die siebte 100 000-Liter-Kuh vorgestellt werden konnte. Mit Konsequenz wurde in der Herde züchterische Selektion vorgenommen und dabei alle Kühe zur Kuhbewertung vorgestellt und Testbullen im Rahmen des Prüfprogrammes eingesetzt. Die besten Kühe der Herde wurden regelmäßig auch über EmbryoÂtransfer genutzt, so dass über diesen Weg mehrere Spitzentiere auf den Birkenhof kamen. Bei einem Herdendurchschnittsalter von über fünf Jahren lag die Durchschnittsleistung der Herde bei 10 000 kg Milch mit 4,16 Prozent Fett und 3,44 Prozent Eiweiß. Vor zwei Jahren lag der Zuchtbetrieb Volke/Hauck sogar bundesweit unter den zehn besten Betrieben seiner Größenklasse mit der Durchschnittsleistung der abgegangenen Kühe von 60 000 kg Milch. Dass in einem so intensiven Zuchtbetrieb der ZuchtÂviehÂverkauf eine wichtige Rolle spielt, ist verständlich. Bis zur Herdenaufstockung zum Bezug des neuen Boxenlaufstalles wurden jährlich jeweils über zehn Bullen und abgekalbte Kühe Ab-Stall, über den Auktionsplatz Alsfeld und auch über die DHV-Eliteauktion in Hamm vermarktet und bei der Bestandsaufstockung wurde lediglich eine abgekalbte Färse zugekauft. Auf der Sonderkollektion 2009 in Alsfeld entschieden sich Herbert Volke und Ingo Hauck für die Shottle-Tochter Jamaika aus dem Zuchtbetrieb Heinz Geisel und haben damit eine international gefragte Bullenmutter auf ihren Hof bekommen.
Sachverstand und Passion
Mit großer Passion und herausragenden Erfolgen haben die Familien Volke und Hauck in den zurückliegenden Jahren viele TierÂschauen beschickt. Zu den bekanntesten Kühen zählen die Boss II-Tochter Etienne mit mehreren Spitzenplätzen bei Hessens Zukunft und zweimaliger Teilnahme bei der DHV-Schau in Oldenburg (einmal Ib-Platz), die Stormatic-Tochter Romatik als Klassensiegerin bei Hessens Zukunft und die aktuellen Top-Kühe wie WH Agiba, DHV Id-prämiert 2009, Helgoland ebenfalls Id-platziert auf der DHV-Schau 2009, die sogar Ib-platzierte Morris-Tochter Ronita oder die Siegerkuh mittel bei Hessens Zukunft 2010, die Eagle-Tochter Marei. Diese Liste mit Spitzenplätzen auf nationalem Parkett unterstreicht mit Nachdruck den hohen züchterischen Standard der Herde und auch die Jungrinder wurden in der letzten Zeit mehrfach mit Spitzenplätzen bei Schauen versehen, zuletzt die Ross-Tochter Etlee als Klassensiegerin anlässlich des Bundesjungzüchtertreffens vor vier Wochen in Bismark (siehe Seite 42). Ergänzt wird die lange Reihe von Spitzenresultaten bei Schauen noch um zahlreiche Spitzenplätze bei Vorführwettbewerben der Jungzüchter, die Ingo und Dorothee Hauck im Laufe der Jahre erreichten. Zuletzt der Reservesiegertitel bei der German-Open 2008 für Dorothee Hauck in Erfurt.
Spitzenvererber hervorgebracht
„Sahnehäubchen“ für einen Zuchtbetrieb in der Reihe der ErÂfolge bleibt die Präsentation von Spitzenvererbern über den Besamungseinsatz. Auch hier kamen mehrere Bullen vom Birkenhof in den Zweiteinsatz und es dürfte in Hessen nur wenige Schwarzbuntbetriebe geben, in denen keine Genetik vom Birkenhof zu finden ist. Hohen Bekanntheitsgrad hatte der Bulle Landauer (Luke x Elegance), der als Vererber für Leistung, Exterieur und Nutzungsdauer lange in Hessen im Einsatz war und dessen Töchter sich bestens bewährt haben. So hoher züchterischer Erfolg ist nur möglich, wenn mehreÂre Generationen auf dem Betrieb aktiv zusammenarbeiten. Dieses ist nach wie vor die beste Basis für Erfolg in Familie und Betrieb. Jost Grünhaupt, LLH Kassel