Die Zuckerfabrik ist ein Wirtschaftsfaktor der Region

Vor-Ort-Termin bei hessisch-pfälzischen Zuckerrübenanbauern

Am vergangenen Mittwoch, kurz nach dem Start in die Zuckerrübenkampagne im Werk Offstein, informierten sich die SPD-Landtagsabgeordneten Kathrin Anklam-Trapp, Jens Guth und Thorsten Wehner bei einem Vor-Ort-Termin auf dem Rübenacker in Worms-Pfeddersheim über aktuelle Entwicklungen rund um die Zuckerrübe. Sie bekannten sich klar zum Rübenanbau in der Region.

Nicht weniger als die Zukunft der Zuckerrübe wurde in Pfeddersheim diskutiert.

Foto: Brammert-Schröder

Walter Manz dankte den drei Abgeordneten für das Engagement der SPD-Fraktion für das Forschungsprojekt „Zukunft Zuckerrübe“, das bereits wichtige Ergebnisse für den künftigen Erhalt der Zuckerrübe in der Region gebracht habe. „In Zukunft ist es wichtiger denn je, alle Reserven im Anbau zu heben“, erklärte der Vorsitzende der hessisch-pfälzischen Zuckerrübenanbauer mit Blick auf das Ende der Zuckermarktordnung 2017.

Große Spanne von 40 bis 80 Tonnen pro Hektar

Die Zuckerrübenernte im Bereich des Verbandes der hessisch-pfälzischen Zuckerrübenanbauer wird in diesem Jahr wohl deutlich kleiner ausfallen als im vergangenen Jahr, als rekordverdächtige 87 t/ha im Durschnitt aller Betriebe geerntet wurden. Erste Rodeergebnisse lassen auf einen durchschnittlichen Ertrag von etwa 61 t/ha schließen. „Allerdings ist die Spanne der Erträge extrem groß“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dr. Christian Lang vergangene Woche. „In einigen Regionen, in denen nicht beregnet werden konnte, wurden nur 40 t je Hektar geerntet, in anderen aber auch 80 t.“ Den Zuckergehalt bezifferte Lang auf um die 18 Prozent, der damit auf Vorjahresniveau liegt.

Die Zuckerfabrik in Offstein wurde am Montag, 5. Oktober, angefahren. Allerdings läuft die Zuckerproduktion noch nicht auf Volllast. Es werden zunächst nur 14 000 t Zuckerrüben am Tag verarbeitet, möglich ist eine Tagesleistung von 16 000 t. In der Kampagnepause wurde erheblich in das Werk in Offstein investiert. Die diesjährige Rübenkampagne wird 70 Tage dauern. Grund für die kurze Zeitspanne sind die deutlichen Anbaueinschränkungen der Landwirte. Viele hatten im vergangenen Jahr schon Rübenmengen für dieses Jahr vorgetragen.

Forschungsprojekt zu Nematoden und Klimaeinflüssen

Kathrin Anklam-Trapp und Generalsekretär Jens Guth, beide haben ihren Wahlkreis in Nierstein/Oppenheim beziehungsweise Worms, betonten, wie wichtig die Zuckerfabrik mit ihren 500 Mitarbeitern als Wirtschaftsfaktor für die Region ist. Thorsten Wehner, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion, zeigte sich erfreut über die positiven Ergebnisse des Forschungsprojektes zu Nematoden und Klimaeinflüssen auf die Zuckerrübe. Inzwischen bauen die Landwirte in den Regionen, in denen Rübennematoden verbreitet sind, über 80 Prozent Nematoden-tolerante Sorten an, die sich in den Versuchen bewährt und einen deutlichen Ertragssprung gebracht haben.

ibs – LW 42/2015