Die Zukunft in Weinbau und Landwirtschaft gestalten

Landjugend im Dialog mit Minister Dr. Volker Wissing

Anfang September 2017 veranstalteten die Landjugend RheinhessenPfalz und Vivat Rheinhessen eine Diskussionsrunde mit dem rheinland-pfälzischen Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Dr. Volker Wissing, zur Zukunft der Landwirtschaft und des Weinbaus im Land.

Minister Dr. Volker Wissing (l.) im Gespräch mit BWV-Präsident Eberhard Hartelt (r.) und LWK-Direktor Alfons Schnabel.

Foto: Laju

David Spies, Vorsitzender der Landjugend RheinhessenPfalz und Anke Haupt, Vorstandsmitglied von Vivat Rheinhessen, konnten rund 50 Besucher im Weingut Meyerhof in Flonheim begrüßen. Zu Gast war auch der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt.

Mit Digitalisierung Ökologie und Ökonomie vereinen

Zu Beginn wurden die beiden Netzwerke, wie sie typischer für Rheinhessen und seine agrarischen Strukturen nicht sein könnten, kurz vorgestellt. Beide Gruppierungen sind daran interessiert, sich über die zukünftige Entwicklung von Landwirtschaft und Weinbau auszutauschen. Vivat Rheinhessen ist ein traditioneller Verein, welcher vielerorts noch unter dem Namen „Landwirtschaftliches Kränzchen“ bekannt ist und Erfahrungen aus über 100 Jahren Bestehen mitbringt. Die Landjugend RheinhessenPfalz hingegen setzt sich zusammen aus der Nachwuchsgeneration der Landwirts- und Winzerfamilien der Region sowie jungen Menschen, welche sich mit modernen und neuen Ideen dafür einsetzen, die Attraktivität des ländlichen Raums zu erhalten.

Bei seinem Eingangsvortrag und auch während der anschließenden, ausgiebigen Diskussion betonte Minister Dr. Volker Wissing, dass er sich für die freie Entfaltung der Agrarbetriebe in Rheinland-Pfalz einsetze und eine ideologische Lenkung der Produktion durch politische Vorgaben ablehne. Er wolle Verlässlichkeit und Planungssicherheit schaffen und Entscheidungen, die schnelles Handeln erfordern, nicht aufschieben.

Digitale Anwendung auch für die Beratung

Obwohl der Termin für manche schon mitten in der Weinlese war, kamen rund 50 Interessierte zur Diskussion mit Weinbauminister Dr. Volker Wissing.

Foto: Laju

Eine Herzensangelegenheit des Ministers ist die Digitalisierung. Diese sei nicht nur ein Schlüsselfaktor für den zukünftigen Erfolg der Branche, sondern könne dazu beitragen junge Menschen sowohl für die Grünen Berufe, als auch für den Ländlichen Raum insgesamt zu begeistern. Der technologische Fortschritt schaffe zudem die Basis, um ökologische und ökonomische Zielsetzungen besser in Einklang zu bringen. Als Beispiel nannte Dr. Wissing die präzise Ausbringung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, die durch moderne Technik noch weiter optimiert werden könne. Darüber hinaus könne die Digitalisierung auch zur Entbürokratisierung beitragen und die Erfüllung der Dokumentationspflichten erleichtern.

Auch in der Beratung soll zukünftig vermehrt auf digitale Anwendungen gesetzt werden. Gerade in Anbetracht der Schuldenbremse sieht Dr. Wissing damit die Chance weiterhin eine fundierte und zeitnahe Beratung zu gewährleisten. Der Weinmarkt war ebenfalls Thema in der Diskussion. Minister Dr. Wissing sprach von der Notwendigkeit der Schaffung einer starken, anbaugebietsübergreifenden Marke, die den Fassweinabsatz und den Export wieder ankurbelt. Neben den Qualitätskriterien seien besonders die Wiedererkennbarkeit und das Image der Marke entscheidend für deren Erfolg.

Im Anschluss an den Dialog erhielt der Minister zur Verabschiedung noch ein besonderes Geschenk als Dank für sein Kommen. Die Landjugend RheinhessenPfalz und Vivat Rheinhessen überreichten ihm einen Gutschein für ein Praktikum in einem landwirtschaftlichen Betrieb, damit er auch weiterhin intensiven Kontakt zum Berufsstand hält. Nach dem offiziellen Teil stellte sich BWV-Präsident Eberhard Hartelt spontan als Gesprächspartner zur Verfügung und so diskutierten die Anwesenden noch weiter intensiv über die Zukunft der Agrarbranche im Land.

Landjugend RheinhessenPfalz – LW 42/2017