2014 Erlöseinbußen für EU-Schweinehalter

Schlachtschweinepreis sank im Schnitt um 11 Prozent

Die Schweinehalter in der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr spürbare Erlöseinbußen hinnehmen müssen. Wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht, wurden für Schlachtschweine in der Handelsklasse E je 100 kg Schlachtgewicht durchschnittlich 156,60 Euro gezahlt; das waren fast 19 Euro oder 11 Prozent weniger als 2013.

Niedrigere Schweinepreise hatten in der EU 2014 Schweinemäster und auch Ferkelerzeuger zu verzeichnen.

Foto: agrarfoto

Gemessen am Zehnjahresmittel von 2004 bis 2014, das bei 151,09 Euro lag, fiel das Ergebnis trotz des starken Rückgangs noch leicht überdurchschnittlich aus. Der gegenwärtige Preis am EU-Schlachtschweinemarkt liegt allerdings nur bei 133 Euro/100 kg. Der Prognoseausschuss der EU-Kommission hatte im Herbst für das erste Halbjahr 2015 bei moderat steigender Erzeugung einen weiteren Preisabschlag um 12 Prozent auf 142 Euro im Vergleich zum Durchschnitt des Vorjahreszeitraums erwartet.

Preise bei 158,69 Euro/100 kg in Deutschland

Etwas besser als im EU-Mittel bekamen 2014 die deutschen Erzeuger ihre Tiere vergütet. Sie erlösten im Schnitt 158,69 Euro/100 kg; im Vergleich zum Vorjahr war das ein Minus von 8,8 Prozent weniger als im Vorjahr. In Unterschied zu anderen EU-Ländern müssen die deutschen Mäster von diesem Betrag allerdings noch die Transport- und Versicherungskosten bezahlen. Stärker als im EU-Durchschnitt ging es im vergangenen Jahr mit einem Minus von 13,2 Prozent mit dem Schlachtschweinepreis in Rumänien bergab; in den Niederlanden, Spanien und Lettland beliefen sich die Abschläge auf 12 Prozent und mehr. Lediglich zwei Mitgliedsländer wiesen laut EU-Angaben im vergangenen Jahr einen leicht positiven Preistrend auf: Zypern mit einem Plus von 2,6 Prozent und währungsbedingt Großbritannien mit 0,9 Prozent.

Preisabschläge auch für Ferkel

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Die Ferkelpreise in der EU sind 2014 aufgrund der guten ersten Jahreshälfte nicht so stark gefallen wie die Erlöse für Schlachtschweine. In den 19 Mitgliedsstaaten, für die Daten vorliegen, wurden die Tiere im Schnitt für 45,58 Euro verkauft; das waren 2,55 Euro (5,3 Prozent) weniger als 2013. Das Zehnjahresmittel wurde damit um 3,65 Euro oder 8,7 Prozent übertroffen. Anfang 2015 ließen sich allerdings nur noch rund 36 Euro für ein Ferkel in der Gemeinschaft erlösen; das war gut ein Viertel weniger als im Januar 2014. Den EU-Erhebungen zufolge mussten die niederländischen Ferkelproduzenten im vergangenen Jahr mit einem Minus von 18,2 Prozent auf knapp 32 Euro EU-weit die stärksten Einbußen hinnehmen, gefolgt von Schweden, Tschechien und Belgien mit Abschlägen zwischen 13,2 und 11 Prozent.

51,79 Euro je Ferkel im Schnitt in Deutschland

In Deutschland ließen sich laut EU-Kommission im Schnitt 51,79 Euro je Ferkel erzielen; im Vorjahresvergleich waren das 4,71 Euro oder 8,3 Prozent weniger. Dänische Erzeuger verkauften ihre Tiere im Vorjahresvergleich mit Abschlägen von 4,7 Prozent und erlösten dabei 43,17 Euro je Stück. Teurer wurden dagegen die Tiere in Großbritannien. Auch unter dem Einfluss von Wechselkursverschiebungen stieg der Ferkelpreis gegenüber 2013 um fast 10 Prozent auf 66,75 Euro. In Portugal und Italien stiegen im vergangenen Jahr am Ferkelmarkt ebenfalls die Notierungen, und zwar um 7,1 Prozent beziehungsweise um 5 Prozent. Der Vergleich der absoluten Ferkelpreise zwischen den Ländern ist nach Angabe von Marktanalysten sehr eingeschränkt möglich, da es unterschiedliche Qualitäten und Vermarktungsgewichte in den Mitgliedsstaaten gibt.

age – LW 4/2015