Agrarbetriebswirte aus Fritzlar

Jahrgangsabschluss der Fachschule für Agrarwirtschaft

In Ungedanken fand die Abschlussfeier des Jahrgangs 2013 bis 2015 der Fritzlarer Fachschule für Agrarwirtschaft statt. Nach einer zweijährigen Fortbildung dürfen sich die 15 Absolventen nun „Staatlich geprüfter Betriebswirt der Fachrichtung Agrarwirtschaft“ nennen. Acht Schüler haben zusätzlich die Fachhochschulreife erworben, 14 die Zusatzprüfung zum Erwerb der Ausbildereignung bestanden.

Absolventen, Lehrer und Ehrengäste, von links: Schulleiter Dr. Lothar Koch; Michael Stein (LLH-Abteilung Bildung; Lehrerin Ellen Vollmar; Adolf Lux, Vorsitzender RBV Kurhessen, Kreislandwirt Schwalm-Eder; Reinhard Rudolph, stellvertretender Vorsitzender RBV Kurhessen; Stefan Rube, Korbach; Lehrer Peter Siebold; David Preiß, Ebsdorfergrund; Philipp Wagener, Edertal-Wellen; Lehrerin Dr. Tanja Schäfer; Jan-Niklas Paul, Burgwald; Jonas Gebauer, Rabenau; Andreas Wehr, Altmorschen; Andre Kleinert, Lohfelden; Lehrer Dr. Jörg Bauer; Simon-Alexander Schmidt, Frielendorf (Klassensprecher); Tom-Oliver Diegel, Feldatal; Dieter Braun (Klassenlehrer); Lukas Scholl, Hackenheim; Ralf Riffer-Frank, Alsfeldf; Philipp Stracke, Söhrewald; Lehrer Helmut Dersch; Jonas Horn, Borken; Lehrer Friedhelm Keute; Tim Bornemann, Diemelsee und Lehrer Freimut Krug.

Foto: Harald Wend

In zwei Jahren Schule mit starkem Praxisbezug wurden produktionstechnische und betriebliche Schwerpunkte vermittelt. Mit dem Abschluss verfügen die Absolventen über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse, um einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen oder eine Tätigkeit in leitender Funktion anzunehmen. Die Fachhochschulreife eröffnet zusätzlich die Mög­lichkeit, ein weiterführendes Studium aufzunehmen.

Erfolgsfaktoren für den Betrieb und die Familie

Zahlreiche Vertreter der regionalen Bauernverbände, Kreislandwirte und Technikerverbände unterstrichen die Bedeutung des beruflichen Engagements. Wie wichtig dieser Schritt sei, machte Schulleiter Dr. Lothar Koch deutlich und gratulierte allen Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Dr. Koch richtete den Blick in die Zukunft und verwies darauf, dass ein Betriebsleiter sowohl die strategische Planung und damit die Überlebensfähigkeit seines Betriebes auch noch in 30 bis 40 Jahren im Auge haben soll, sowie gleichzeitig auch die Gesamtübersicht über das tägliche Geschäft behalten muss. Im Unterricht wurden auch die Themen Motivation, Arbeitszufriedenheit und Selbstmanagement behandelt.

Adolf Lux, Vorsitzender des Regionalbauerverbandes Kurhessen, wies darauf hin, dass mit dem Abschluss zwar ein wichtiges Etappenziel erreicht sei, aber doch jetzt erst der unternehmerische Weg als Landwirt beginne. Nach den sorglosen Jahren komme jetzt der Teil, in dem auch Verantwortung übernommen und Entscheidungen gefällt werden müssen. Wenn alles immer so weiter betrieben werde wie bisher, würde es keinen Fortschritt geben. Dennoch sollte man die Erfahrungen der Landwirte der vorherigen Generation anerkennen. Wichtig sei, in der Familie und im Betrieb die Einigkeit zwischen den Generationen zu bewahren: „Ersparen Sie sich die Reibungsverluste, bemühen sie sich Einigkeit zu bewahren, diese Zeit ist ihre Zeit“, so Lux. Und er ermutigte die Absolventen „Treffen Sie Entscheidung, denn wenn man keine Entscheidung fällt, passiert auch nichts."

Für den Agrartechnikerband und die VLF-Vereine Nordhessens sprach Michael Kraft und betonte das Engagement in beruflichen Verbänden. Die praktische Ausbildung erleichtere als Grundlage für ein weiterführendes Studium das Verständnis für viele theoretische Zusammenhänge. Wichtig sei in der beruflichen Entwicklung die laufende Fortbildung, denn so Kraft „Wachstum ist nicht nur Größe, auch Weiterbildung gehört zum Wachstum dazu.“

Michael Stein, Leiter der Abteilung Bildung im LLH, sagte: „Viele der Absolventen kommen aus spezialisierten Betrieben und mussten sich im Rahmen dieser zwei Jahre der gesamten Breite des Berufsfeldes stellen.“ Stichpunktartig führte er die Themen aus den Prüfungsarbeiten an und zeigte auf, wie vielfältig, breit angelegt und anspruchsvoll die Ausbildung sei. Er appellierte an die 14 Absolventen, die zusätzlich die Berufs- und Arbeitspädagogik bestanden hatten, diese Möglichkeit zu nutzen um jungen Leuten die Landwirtschaft mit auf den Weg zu geben, denn „Landwirtschaft ist eine hochkomplex, anspruchsvoll, schwierig und deswegen ist die Ausbildung so, wie sie ist angelegt und qualitativ auch gut angelegt.“ Klassensprecher Simon-Alexander Schmidt bedankte sich für zwei Jahre lehrreichen Unterricht und auch darüber hinaus für Rat und Tat bei Lehrern, Sekretariat und den Eltern, die viel Verständnis und Rücksicht gezeigt hätten.

Nach den Festreden sowie der Zeugnisübergabe, präsentierten die Absolventen eine Bilderserie von Exkursionen und Klassenfahrten. Dann ließen es sich die Schüler nicht nehmen, sich auch bei ihren Lehrern für die gute Zeit zu bedanken. Zünftig im Kartoffelsack übergaben sie als Dankeschön jedem Einzelnen eine regional orientierte Zusam­men­stellung kleiner Präsente. Auch bei Alexandra Stieghorst aus dem Schulsekretariat bedankten sich die Absolventen.

Fritzlarer Absolventen im Überblick

Für die beiden Klassenbesten Ralf Riffer-Frank (Note 1,4) und David Preiß (Note 2,0) gab es Gutscheine. Die Absolventen sind: Tim Bornemann aus Diemelsee-Rhenegge; Tom-Oliver Diegel aus Feldatal-Zeilbach; Jonas Gebauer aus Rabenau-Rüddingshausen; Jonas Horn aus Borken-Dillich; Andre Kleinert aus Lohfelden-Vollmershausen; Christoph Malkus aus Bad Zwesten; Jan-Niklas Paul aus Burgwald-Birkenbringhausen; David Preiß aus Ebsdorfergrund-Wittelsberg; Ralf Riffer-Frank aus Alsfeld-Hattendorf; Stefan Rube aus Korbach; Simon-Alexander Schmidt aus Frielendorf-Schönborn; Lukas Scholl aus Hackenheim; Philipp Stracke aus Söhrewald-Wellerode; Philipp Wa­gener aus Edertal-Wellen sowie Andreas Wehr aus Altmorschen.

Wend, LLH  – LW 36/2015