Agrartage in Nieder-Olm haben Kultstatus erreicht

Die Agrartage in Nieder-Olm (23. bis 25. Januar) haben in den letzten Jahren zunehmend einen Kultstatus­ erlangt. Alle für den Weinbau bedeutende Unter­neh­men bieten ihre Produkte an, und potenzielle Käu­fer können die Angebote direkt miteinander ver­gleichen. Dazu gibt es Vorträge zu aktuellen Themen. Die Bran­che spricht von der „Mes­se der kur­zen Wege“. Oft stehen Winzer, Landwirte und Obstbauern beiein­ander und tauschen ihre Erfahrun­gen über ausgestellte Geräte aus.

Ursprünglich eine Vortragsver­anstaltung mit einigen Geräten und Maschi­nen auf dem Außen­gelände, erfreut sich die Ausstel­lung eines jährlich steigenden Zu­spruchs. Weil keine weitere Fläche zur Ausweitung zur Verfügung steht, rücken Händ­ler und Hersteller nun zusammen und sind zufrieden, weil sich die Besucher an den Ständen wohl fühlen. Im Gegensatz zu anderen Ausstellungen, bei denen oft nur geschaut und verglichen wird, berichten die Firmen hier jedes Jahr von sehr erfolgreichen Geschäftsabschlüssen.

Mittlerweile sind die Agrartage Rheinhesssen zu einer in allen Weinbaugebieten vielbeachte­ten Veranstal­tung geworden. Die Besucher kommen aus Rhein­hessen, der Pfalz, von der Nahe, Mosel und aus dem Rhein­gau, aber auch aus ent­fern­ten Gebieten wie Baden, Württemberg, Franken und sogar aus dem benachbarten Ausland wie Lu­xem­burg und dem Elsass.

Manche fragen, warum die Agrartage nicht auf ein professio­nel­les Messegelände umziehen? Dabei ginge die unvergleichli­che Atmos­phäre dieses Branchen­treffs verloren, die der Schlüssel zum Er­folg zu sein scheint. Eine Mes­se­gesellschaft müsste höhere Standgebühren verlangen, was viele Händler abschrecken würde. So nehmen die Beteiligten Enge und Parkplatzsuche in Kauf und bitten die Nieder-Olmer um Verständnis für die kurzzeitige Besetzung der Stadt.

Bettina Siée