Agritechnica auch für Waldbesitzer interessant
Technik mit Special „Rückewagen im Vergleich“
Die vielfältigen Leistungen des Waldes sind eine wichtige Lebensgrundlage der Gesellschaft. Saubere Luft, sauberes Wasser und der Rohstoff Holz sind wertvoll, nachgefragt wie nie zuvor, aber auch in ihrer Nachhaltigkeit bedroht. Die Forstwirtschaft ist konfrontiert mit gravierenden Veränderungen, die weitblickendes, entschlossenes Handeln erfordern. Verantwortlich dafür sind klimatische Veränderungen, ein absehbarer, alarmierender Fachkräftemangel sowie die Nutzholzverknappung.

Foto: Setzepfand
Welcher Rückewagen passt auf meinen Betrieb?
Rückewagen sind auf dem Markt weit verbreitet und werden rege nachgefragt. Zahlreiche Hersteller bieten den interessierten Waldbesitzern, Forstunternehmern und Landwirten eine breite Palette unterschiedlichster Modelle an. Angefangen von einfachen, robusten Anhängern für den semiprofessionellen Einsatz im schwachen bis mittelstarken Holz bis hin zu technisch ausgefeilten, hochprofessionellen Lösungen für den alltäglichen Berufsalltag eines Profis. Für jeden Interessenten stellt sich angesichts des breiten Angebots-, Leistungs- und Preisspektrums die Frage, welche Modelle seinen individuellen Anforderungen hinsichtlich Qualität und Einsatzbereich gerecht werden und sich für ihn rechnen. Im Freigelände werden Rückewagen unterschiedlicher Leistungsklassen mehrerer namhafter Hersteller vergleichend im Einsatz präsentiert. Damit erhalten die Besucher die Möglichkeit, sich ausführlich über die für ihre individuellen Einsatzbedingungen benötigte Technik zu informieren.
Welche Werkzeuge und Geräte eignen sich beim Holzmachen am besten für welche Arbeitsschritte, wie werden sie eingesetzt und für einen langen Gebrauch fachgerecht gewartet und gepflegt? Antworten auf diese Fragen erhalten Besucher von erfahrenen Forstwirtschaftsmeistern anhand praktischer Demonstrationen im Informationszentrum Wald und Landschaft in Halle 26.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ist auf der diesjährigen Agritechnica in Halle 26 am Stand E38 zu finden. Schwerpunktmäßig präsentiert sie innovative Forsttechnik, die in vom BMEL geförderten Projekten entwickelt wurde.
Auf südafrikanischen und brasilianischen Plantagen haben sie sich bereits bewährt: Harvester mit kombinierten Fäll- und Entrindungsköpfen, die die nährstoffreiche Rinde direkt am Ort der Baumfällung im Wald belassen. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik haben die Technik jetzt für hiesige Forsten angepasst. Das Konzept verspricht gleich mehrere Vorteile: Die Nährstoffe bleiben im Wald, das Transportvolumen verringert sich, im Sägewerk muss nicht mehr extra entrindet werden und es lassen sich rindenfreie Premium-Holzbrennstoffe erzeugen, die weniger Asche und Feinstaub freisetzen.
Ohne Bodenkontakt Holz transportieren
Nicht minder innovativ ist die Entwicklung der TU Dresden und der Konrad Adler GmbH: Ihr „Flachlandseilkran“ kann bis zu sechs Meter lange Stammholzabschnitte ohne Bodenkontakt in ebenem Gelände transportieren. Bis zu 400 Meter können so frei überbrückt werden, den Aufbau bewerkstelligen zwei Forstarbeiter mit etwas Übung. Am FNR-Stand zeigt ein Film den Seilkran im Einsatz.
Als Exponat dabei ist wieder das große FNR-Bioenergiedorf-Modell. Die Besucher sind eingeladen, über Funktionsknöpfe die Wege der Energie nachzuvollziehen – vom Acker über die Biogasanlage, das Holzheizkraftwerk und das Strom- und Nahwärmenetz bis in die Häuser.
Mehr dazu auch im Internet unter www.fnr.de.
dlg – LW 44/2017