Anastasia Kronauer zur Pfälzischen Weinkönigin gekrönt

Ein neues Quintett für den pfälzischen Wein

Alle fünf Bewerberinnen, die sich um das Amt der Pfälzischen Weinkönigin beworben haben, durften mit einer Krone nach Hause gehen. Nach einem spannenden Wahlabend im ausverkauften Neustadter Saalbau ist Anastasia Kronauer aus Neustadt-Lachen zur 78. Pfälzischen Weinkönigin gewählt worden. Als Weinprinzessinnen werden Annalena Götz aus Schweigen-Rechtenbach, Katharina Weisbrodt aus Deidesheim, Nicole Fredrich aus Neustadt-Königsbach und Daniela Wisser aus Billigheim-Ingenheim die Region repräsentieren.

Julia Kren (2.v.l.) krönt ihre Nachfolgerin Anastasia Kronauer aus Lachen-Speyerdorf zur 78. Pfälzischen Weinkönigin. Ihr zur Seite stehen die Weinprinzessinnen (v.l.) Nicole Fredrich aus Neustadt-Königsbach, Daniela Wisser aus Billigheim-Ingenheim, Katharina Weisbrodt aus Deidesheim und Annalena Götz aus Schweigen-Rechtenbach.

Foto: Pfalzwein

Erst nach einer spannenden Stichwahl konnte Pfalzwein-Vorsitzender Edwin Schrank das Ergebnis verkünden. Die Jury, mit 70 Vertretern der Weinbranche, ehemalige Weinköniginnen und Journalisten, hatte im zweiten Wahlgang die Wahl zwischen Anastasia Kronauer und Annalena Götz. Die beiden hatten sich schon in der Fachbefragung am Vormittag souverän gezeigt. Am Abend mussten die Bewerberinnen im ausverkauften Neustadter Saalbau Bühnenpräsenz zeigen.

Entscheidung fiel erst in einer Stichwahl

Die neue Weinkönigin Anastasia Kronauer ist die erste pfälzische Weinkönigin aus Lachen-Speyerdorf. Dementsprechend freuen sich alle im Dorf, noch in der Nacht gab es einen gebühren­den Empfang in der Rebschule Freytag. Ihre Feuerwehrkollegen holten sie mit dem Feuerwehrauto ab. Anastasia Kronauer ist 24 Jahre alt und arbeitet seit ihrem Studienabschluss bei einem Personaldienstleister in Mannheim. Obwohl sie keine weinbau­liche Fachausbildung hat, erklärte sie mühelos wie sich Falscher und Echter Mehltau unterscheiden und welche Probleme die Krankheiten dieses Jahr mach­ten. Ihre souveräne Art imponier­te schon bei der Fachbefragung.

Anastasia Kronauer bei der Krönung zur Pfälzischen Weinkönigin 2016/17 durch Julia Kren.

Foto: Marion Linzmeier-Mehn

Fachlich souverän und elegant auf der Bühne

In die Stichwahl und damit ganz nah dran kam Annalena Götz aus Schweigen-Rechtenbach. Die 20-Jährige absolviert derzeit eine Ausbildung zur Winzerin und erklärte der Jury, welche Schäden die Kirschessigfliege im Weinbau verursacht und was eine grüne Lese ist. Dabei ging sie auch auf Verjus ein als Alternative zum Essig. Mit ihrer authentischen Ausstrahlung wird sie die Pfalz bestens vertreten.

Weinprinzessin Katharina Weisbrodt aus Deidesheim, ist Winzerstochter und fühlt sich seit ihrer Kindheit mit dem Wein verbunden. Sie arbeitet als Groß- und Außenhandelskauffrau bei Schloss Wachenheim. Die 21- Jährige gab ein klares Statement zum Amt der Weinmajestäten ab: „Königin und Prinzessin verleihen einen Glanz, der dem Wein würdig ist, deshalb sollten die Bezeichnungen beibehalten werden.“

Weinprinzessin Daniela Wisser aus Billigheim-Ingenheim, zeigte sich als reisefreudige Bank­kauffrau, die Freunde aus aller Welt in die schöne Pfalz lockt. Gerne hilft sie im Familienweingut mit Gästehaus aus. Die 24- Jährige arbeitet in Lörrach und überzeugt sogar Badener vom Pfälzer Wein. Sie zeigte sich auf der Bühne sehr schlagfertig.

Zur Auflockerung eine Gaudi: Martina Servaty (r.) hatte als Moselweinkönigin 2007/2008 einen Guiness-Weltrekord im Traubentreten auf­gestellt und wurde den Bewerberinnen als Joker zugeteilt. Hier mit Katharina Weisbrodt.

Foto: Marion Linzmeier-Mehn

Weinprinzessin Nicole Fredrich aus Neustadt-Königsbach erklärte vegane Weine und die verschiedenen Schönungsmetho­den. Die 21-Jährige Großhandelskauffrau arbeitet bei einer Winzergenossenschaft. Sie hat eine Leidenschaft für den Wein.

Die Wahlveranstaltung wurde vom Rhein-Neckar-Fernsehen übertragen. Angela Halfar und Markus Hoffmann moderierten Spielerunden mit interessanten Fragen rund um den Wein. „Woher hat der Riesling seinen Namen? Wo findet man heute noch Wildreben?“ Hier war auch Schlagfertigkeit gefragt.

Nach einem emotionalen Rück­­­blick auf ein spannendes Amtsjahr legten die bisherigen Weinmajestäten Julia Kren, Laura Becker, Tanja Huber, Lisa Momm und Julia Stieß ihre Kronen ab. Die heimische Wirtschaft unterstützt auch die neuen jungen Frauen. Die Pfälzer Schuhfabrik Peter Kaiser wird sie, wie ihre Vorgängerinnen, mit Schuhen ausstatten. Die neue Weinkönigin erhält vom Atelier für Schmuck­gestaltung Annette Schleuning aus Landau einen Ring. Und der künftigen Weinkönigin wird ein Mini zur Verfügung gestellt. Bei den rund 300 Terminen warten auf die Weinhoheiten viele spannende Begegnungen.

bs – LW 41/2016