Anbau von blühenden Zwischenfrüchten

Durch die Einsaat blühender, artenreicher Zwischenfruchtmischungkönnen Fruchtfolgen aufgelockert werden. Bei früher Einsaat (nach der Hauptfrucht) entsteht zudem ein Nahrungsangebot für Insekten und insektenfressende Vögel. Je nach Saatmischung bietet die Kultur auch Winterfutter für körnerfressende Vögel und Wildäsungsowie Deckung für verschiedene Tierarten.
Die Anlage sollte rasch nach der Hauptfrucht erfolgen und möglichst eine arten- und blütenreiche Mischung enthalten, die auch zur Fruchtfolge passt. Es ist meist ein feinkrümeliges und rückverfestigtes Saatbett notwendig. Die Saatstärke und Saattiefe ist abhängig von der verwendeten Saatmischung. Mulchen ist erst nach dem Winter vorgesehen. Bei Anrechnung als Greening oder Förderung bleibt die Kultur bis mindestens 15. Januar stehen. Vorzugsweise sollte die Zwischenfrucht erst im Frühjahr abgeräumt werden. Ein Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel ist nicht einzuplanen. Die Maßnahme ist ein klassischer Bestandteil des Greenings, als Ökologische Vorrangfläche anrechenbar und förderfähig.
Die verwendete Saatmischung sollte schnell blühende Arten (Nützlingsförderung) mit geringen Samenausfall und wenigen Kreuzblütlern insbesondere Brassicae (z.B. Senf) aufweisen. Wenn diese eingemischt sind, sollten sie in Rübenfruchtfolgen nematodenresistende Sorten enthalten. und in Rapsfruchtfolgen kohlhernieresistente Sorten, die möglichst nicht zur Samenreife kommen, denn dadurch wären sie dann im Raps schwer zu beseitigen. Vor Getreide ist beim Zwischenfruchtanbau kaum mit negativen Auswirkungen auf Phytopathogene zu rechnen.
Zum hohen ackerbaulichen Benefit kommt eine sehr gute Öffentlichkeitswirkung hinzu.  
Katharina Metternich, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück