Arbeitsplatz Melkstand – mit Qualität mehr erreichen
Erstes Milcherzeugungsseminar in Friedrichsdorf
Unter dem Titel „Arbeitsplatz Melkstand – Mit Qualität mehr erreichen“ hat die Landesvereinigung Milch Hessen gemeinsam mit der Hessischen Landvolk-Hochschule ein völlig neues Seminarangebot rund um das Thema Milcherzeugung entwickelt, das vor allem Personen anspricht, die tagtäglich im Melkstand arbeiten und Qualitätsmilch erzeugen wollen.

Foto: LVMH
„Nur weil eine Kuh die MilchÂlaufen lässt, ist sie noch lange nicht melkbereit“, dies waren die einleitenden Worte von Dr. Bärbel Kloppert vom RegierungspräÂsidium Gießen, die im FolÂgenÂÂden die physiologischen Prozesse der Milchbildung und die BedeuÂtung des Melkzeug-Anrüstens und des zeitliÂchen Ablaufs im Melkstand erläuterte.
Verschiedene Melksysteme
Dies wurde von Achim Lohrey vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen unter Berücksichtigung der verschiedenen Melksysteme vertieft. Eine Mastitis ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Neben der Melktechnik und der Melkroutine haben auch die Fütterung, die Haltung und das Stallklima einen großen Einfluss auf die Eutergesundheit, so Dr. Kloppert. Diese Faktoren werden in der Praxis bei einem Mastitisbestandsproblem häufig vernachlässigt. Die Melktechnik und die Melkroutine können noch so vorbildlich sein. Wenn die Kuh durch andere Faktoren, wie zum Beispiel Energiemangel, Hitze oder auch Klauenprobleme „gestresst“ beziehungsweise geschwächt ist, hat der MastitserreÂger die besten Chancen, sich zu etablieren. Deshalb wird empfohlen, bei einem Mastitisproblem das gesamte Herdenmanagement zu überprüfen.
Beim Auftreten einer Mastitis sollte immer erst eine Milchprobe genommen werden, bevor die Kuh antibiotisch behandelt wird. Die Milchprobe kann dann sofort an das Labor versandt oder im Kühlschrank gelagert und bei einem Nicht-Anschlagen der Behandlung versandt werden. „Nach einer antibiotischen Behandlung ist eine Diagnostik im Labor nicht mehr möglich“ so Dr. Michael Zschöck vom LHL.
Im Zeichen der Praxis
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen der Praxis. Andreas Quack, LLH, wies die Teilnehmer in die richtige Melkhygiene und den Umgang und das Controlling des Melkroboters ein. Thomas Bonsels erläuterte die Bedeutung einer konditionierten Fütterung und die Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis.
Hatte Jacqueline Heil vom Innovationsteam der Landesvereinigung Milch Hessen am Vortag theoretisch über Kuhsignale und die Managementhilfe BCS (Body Conditioning Score) informiert, wurde nun in der Praxis erprobt (siehe Bericht in der Rubrik „Tierhaltung“, S. 29). In der abschließenden Erörterung dieses Seminars durch die Teilnehmer wurde deutlich, dass die Veranstalter mit diesem Seminar am „Puls der Zeit“ sind und die Bedürfnisse der Praxis kompetent aufgegriffen und behandelt wurden: „Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt“, „Im Alltag geht vieles verloren, durch das Seminar wurde der Stellenwert bestimmter Themen wieder in den Blickpunkt gerückt“, „Themen die man zu Hause auf dem Betrieb direkt umÂsetzen kann“, so lauteten Rückmeldungen der Seminarteilnehmer.
Folgendes Seminar im Herbst
Aufgrund des hohen Zuspruches dieses Kurses und des wichtigen Seminarinhaltes für die ErÂzeugung von Qualitätsmilch wird die Landesvereinigung Milch Hessen dieses Seminar weiterhin unterstützen. Die Organisatoren sind daher bestrebt, dieses Seminar zukünftig zu einem festen Bestandteil des Fortbildungsangebotes der Hessischen Landvolk-Hochschule werden zu lassen. Das nächste Seminar findet vom 1. bis 3. November 2011 statt. Landesvereinigung Milch Hessen/Hessische Landvolk-Hochschule