Auftakt der Sommerreise – Schmitt besucht Berghof

Lob für erfolgreiche Bodenordnung in Breitenbach

Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat zum Auftakt ihrer Sommerreise den Berghof von Anette und Axel Schmidt in Breitenbach besucht, um sich über die Herausforderungen für den Betrieb sowie die positiven Auswirkungen des Bodenordnungsverfahrens, das vom DLR Westpfalz in Kaiserslautern durchgeführt wurde, zu informieren.

Beim Besuch der Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt auf dem Hof von Anette und Axel Schmidt mit ihrer Tochter Malou (l.) wurde das Bodenordnungsverfahren Breitenbach gelobt.

Foto: Markus Schoch

Schmitt betonte die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft, insbesondere in Zeiten globaler Herausforderungen.

„Die vergangenen drei Jahre stellten und stellen uns alle vor große Herausforderungen. Die Pandemie und die schwierige weltpolitische Lage haben uns gezeigt, dass Unvorstellbares eintreten kann. Damit wurde uns allen nochmals die Wichtigkeit der heimischen Landwirtschaft vor Augen geführt“, erklärte Ministerin Schmitt. „Unter ökologischen Bedingungen produzieren Sie hier unter höchsten Standards Nahrung für unsere Bevölkerung.“ Ihr Haus flankiere die Bemühungen, die bäuerlichen Betriebe, auch für die Zukunft ökonomisch und ökologisch nachhaltig aufzustellen.

Die Ministerin hob insbesondere die Rolle des Bodenordnungsverfahrens in Breitenbach hervor, das mit mehr als 1,2 Mio. Euro Fördergeldern bezuschusst wurde: „Die neue, wettbewerbsfähige Bewirtschaftungsstruktur, die Realisierung eines tragfähigen Verbindungs- und Wirtschaftswegenetzes, die Sicherung einer Tränkestelle und die Sicherung von Pachtverträgen zeigen beispielhaft, dass dieses Geld gut investiert ist.“

Flurbereinigung mit Mehrwert für alle im Dorf

Das Bodenordnungsverfahren Breitenbach umfasst insgesamt 860 ha, wovon 520 ha landwirtschaftliche Nutzfläche sind. In dem vorbildlichen Verfahren wurde den unterschiedlichen Herdenbesitzern Zugang zum Wasser gewährleistet, wurde Hochwasserschutz für das Dorf und Erosionsschutz für die Ackerflächen integriert. Die gemeinschaftlichen Anlagen des Verfahrens, darunter Wegebau, Biotopflächen und Baumpflanzungen, tragen zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei. Konkret wurden die Gewannenlängen durch Herausnahme nicht mehr benötigter Wirtschaftswege erweitert, die Besitzzersplitterung reduziert und die Arrondierung der Eigentums- und Pachtflächen zu möglichst großen und zweckmäßig geformten Einheiten vollzogen, um eine moderne und wettbewerbsfähige Landbewirtschaftung zu ermöglichen. Notwendige Wege wurden für eine Achslast von mindestens 10 t entsprechend dem Bedarf moderner landwirtschaftlicher Großmaschinen erstellt.

Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen konnten durch Vernetzung wertvolle Biotope im Einklang mit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung erhalten und erweitert werden wie Streuobstwiesen. Entwicklungsziele der Dorfmoderation konnten realisiert werden, wie die innerörtliche Fußwegeverbindung zur Kirche und zur Schule sowie ein überörtlicher Radweg nach Altenkirchen, Frohnhofen und Dunzweiler. Ein Flurbereinigungsverfahren, das für alle Bürger in Breitenbach einen Mehrwert brachte.

Der Berghof der Eheleute Schmidts selbst hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1956 zurückreicht. Nach verschiedenen Phasen der Betriebsentwicklung hat der Hof heute eine besondere Bedeutung als ökologisch ausgerichteter Betrieb mit einer vielfältigen Fruchtfolge und einem nachhaltigen Viehbestand.

Mit 150 Tieren und 80 Hektar landwirtschaftlicher Fläche leistet der Betrieb einen bedeutenden Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion. Der von Schmidts betriebene Maisanbau nach Kleegras – mit Stallmist, Hacken und Striegeln – bewahrt die teils steilen Hanglagen vor starker Erosion. Der massive Preisdruck auf Biorindfleisch und das Biogetreide wurde von den Schmidts beklagt.

mwvlw/zep – LW 37/2023