Bakterielle Verunreinigung von Biestmilch

Biestmilch besitzt wertvolle Inhaltsstoffe, die für das Kalb überlebenswichtig sind. Wie Untersuchungen in den Niederlanden zeigen, ist die bakterielle Belastung der Biestmilch oft zu hoch. Das wirkt sich nachteilig auf die Absorption der Inhaltsstoffe im Darm des Kalbes aus. Es gilt eine Grenze von 100 000 KbE/ml (=Kolonien bildende Einheiten/ml).
Auf 42 Betrieben wurde die bakterielle Belastung in eingefrorenem Kolostrum gemessen: 58 Prozent der Proben hatten einen höheren Wert und ein Zehntel der Proben waren mit über 10 000 000 KbE/ml hochgradig belastet. 17 Prozent der Proben hatten den internationalen Grenzwert von 10 000 KbE/ml coliformer Keime überschritten. Es ist davon auszugehen, dass der Bakterienbesatz im Zuge des Auftauens bis zum Vertränken eher noch ansteigt.
Untersuchungen der Biestmilch zur ersten, zweiten und dritten Gabe zeigen, dass 24 Prozent der Proben der ersten Gabe eine bakterielle Belastung von über 100 000 KbE/ml und 7 Prozent über dem Grenzwert von 10 000 KbE/ml bei coliformen Keimen liegen. 30 Prozent der Milchproben für die zweite Mahlzeit haben mehr als 100 000 KbE/ml und 10 Prozent liegen über dem Grenzwert von 10 000 KbE/ml der coliformen Keime.
Auch wenn die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, zeigt sich, dass ein großer Teil des Kolostrums hygienisch nicht einwandfrei ist und damit die neugeborenen Kälber einem zu hohen Keimbesatz ausgesetzt werden. 
Innovationsteam Milch Hessen