Basis jeder Rationsberechnung

Ergebnisse der Grundfutter-Heu-2013-Proben erläutert

Die Kenntnis über die Inhaltsstoffe der Grundfuttermittel sollte Basis jeder Rationsberechnung sein. In pferdehaltenden Betrieben ist Heu zentrale Grundlage der Fütterung. Im Rahmen des Arbeitskreises Pensionspferdehalter wurden hessenweit 22 Heuproben auf ihrem Futterwert hin überprüft. Ursula Tag und Natascha Klinkel, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, berichten.

In pferdehaltenden Betrieben ist Heu sehr wichtig.

Foto: Natascha Klinkel

Die Trocknung von Gras ist die älteste Form des Konservierens, um auch in vegetationsfreien Zeiten wirtschaftseigenes Futter füttern zu können. In der Pferdehaltung ist dies als Grundfutter bis heute maßgeblicher Bestandteil jeder Ration, unabhängig von Leistung und Typ des Pferdes. Ohne die Haltbarmachung von Grünlandaufwüchsen, nicht nur in Form von Heu, wäre die Pferdehaltung in Deutschland nicht möglich.

Hochwertige Qualitäten sind Voraussetzung

Im Rahmen der ganzjährigen Stallhaltung von Reitpferden wird Weidehaltung nur selten, beziehungsweise stundenweise durchgeführt. Das Pferd kommt folglich nicht mehr zum Grundfutter Gras, sondern das Heu zum Pferd. Das Aufrechterhalten hochwertiger Qualitäten ist dabei maßgeblich. Fütterungsempfehlung sind 1,5 kg Heu je 100 kg Lebendmasse Pferd.

Neben Heu können andere ge­trocknete Grundfutter auch in Form von Heucobs, getrockneten Grashäckseln oder Luzerne-Stroh-Häckseln, genutzt werden. Hierbei entscheidet oftmals die Preiswürdigkeit gegen ihren Einsatz. Nur im Bereich erkrank­ter (Allergiker) oder alter Einzeltiere ist der Einsatz teilweise unumgänglich.

Stroh als eine Rationskomponente

Auch Stroh kann als Rationskomponente dienen. Durch den geringen Eiweißgehalt, den hohen Rohfasergehalt und die geringe Verdaulichkeit kann qualitativ hochwertig gewonnenes Stroh zur Fütterung von Rehepferden dienen. Das langsame Fressen dient der Beschäftigung bei niedriger Nährstoffdichte. Weitere Alternativen, die zusehend eine Bedeutung gewinnen sind Heulagen, beziehungsweise Feuchtheu mit einer Trockenmasse von 50 bis 75 Prozent. Durch das Entfallen der Staubentwicklung hat die Heulage insbesondere für Allergiker einen Vorteil. Dazu entfällt bei Wickelballen das Vorhalten von Bergeräumen und es kann trotz weniger sicherer Wetterlage qualitativ hochwertiges Grundfutter erzeugt werden. Zur Fütterung von Heulagen wird ein entsprechend großer Bestand benötigt, um einen raschen Verbrauch zu gewährleisten. Nur so kann eine Nacherwär­mung und der Nährstoffverlust verhindert werden. Hygienische Mängel in der Werbung können massive Auswirkungen haben (Durchfälle, Rehe, Koliken). Neben allen betrachteten Grundfuttermitteln ist die Wasserversorgung des Pferdes nicht zu ver­nachlässigen. 4 bis 10 Liter Wasser je 100 kg Lebendmasse sind immer vorzuhalten. Der Wasserbedarf ist dabei stark abhängig von Leistung, Futterration und Umgebungstemperatur.

 – LW 47/2013