Baukostensteigerungen berücksichtigen
In den letzten Jahren sind die Baukosten in der Rindviehhaltung drastisch gestiegen. Seit 2020 haben sich die Preise für Baumaterialien wie Stahl, Beton und Holz teils verdoppelt. Gleichzeitig treiben gestiegene Energiepreise, Löhne und Lieferengpässe die Kosten für Stallbauten weiter in die Höhe.
In früheren Jahren waren Preissteigerungen von 2 bis 3 Prozent pro Jahr eine kalkulierbare Größe. Bekanntermaßen seit den 2020ern gingen die Kosten stark nach oben. So beobachtete man Steigerungen von mehr als 15 Prozent in den Jahren 2021 und 2022. Anschließend sah man, dass die Kurve wieder abflacht, allerdings ist das Niveau heute insgesamt deutlich höher.
Seit 2023 liegt die Preissteigerung bei etwa 3 Prozent. In den letzten zehn Jahren gab es somit insgesamt eine Steigerung von rund 70 beziehungsweise fast 50 Prozent zu „vor-Corona-Zeiten“ bei gewerblichen Betriebsgebäuden, wie beim Baupreisindex des statistischen Bundesamtes nachzulesen ist.
Orientierung an früheren Projekten
kann teuer werden
Diese Informationen sind dahingehend relevant, da man bei zukünftigen Planungen leicht dazu neigt, sich an früheren Projekten zu orientieren. Dies kann allerdings zu Fehleinschätzungen führen, die für den Betrieb sehr teuer werden könnten. Im Rahmen der Beratung werden immer die aktuellen Zahlen verwendet beziehungsweise der Index zur Kalkulation eingesetzt.
Für weitere Informationen stehen die Bauberater der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz oder die Kollegen des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen wie gewohnt gerne zur Verfügung.
Simone Hamann-Lahr, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz