Unter die Lupe genommen

Vom Lesestein zur Brille

Es gibt so viele tolle Bücher, die man lesen kann: Abenteuer- oder Pferdegeschichten, Spannendes von Zauberschülern im Internat, Lexika, die einem die Welt erklären, und so weiter und so fort. Wichtig ist dabei natürlich, dass man nicht nur das Lesen gelernt hat, sondern dass man auch gut sehen kann. Nicht nur heute, sondern auch schon früher haben daher Menschen, deren Sehkraft nicht so gut war, auf Hilfsmittel zurückgegriffen. Ihr alle kennt zum Beispiel die Brille. Der ein oder andere von euch trägt vermutlich sogar eine Brille, um besser sehen zu können. 

Wer genau die Brille erfunden hat, weiß man nicht. Man weiß jedoch, dass die Mönche im Mittelalter bereits sogenannte Lesesteine nutzten, die sie auf den Text in ihren Büchern legten, um damit die Schrift zu vergrößern. Die durchsichtigen Lesesteine etwa in Form einer Halbkugel waren somit eine Art Lupe. Sie wurden vermutlich überwiegend aus Bergkristall geschliffen. Nach und nach entwickelte man aus dem Lesestein eine Brille, die man sich auf die Nase setzen konnte. Damals nannte man alle klaren Kristalle wie den Bergkristall, aus denen man solche Sehhilfen fertigte, „Beryll“ (lateinisch „beryllus“). Und von diesem Begriff „Beryll“ stammt unser heutiges Wort „Brille“ ab. 

LW – LW 46/2024