Behandlung gegen Fusarium muss sitzen

Das Jahr 2012 hat das Fusariumproblem wieder ins Bewusstsein gebracht. Niederschläge in der Blüte und relativ günstige Temperaturen führten zu Fusariuminfektionen bei Weizen und Triticale. Vor allem nach Maisvorfrucht und unverrotteten Ernterückständen (bereits bei einer Maisstoppel/m² ist bei entsprechend anfälligen Sorten eine Überschreitung des zulässigen Grenzwertes möglich) besteht bei Blattnässe in Kombination mit warmer Witterung ein erhöhtes Fusariumrisiko.
Bei Temperaturen um 25 °C genügen für eine Infektion weniger als ein Tag Blattnässe. Unter 20 °C sind dagegen mindestens zwei Tage Blattnässe erforderlich. Letztendlich hängt der Befall von vielen Einflussfaktoren ab und das Befallsrisiko ist schwer abzuschätzen.
Es ist zu bedenken, dass bei Starkbefall nach Mais auch mit einem Fungizid der geforderte Grenzwert von 1,25 mg/kg nicht erreicht wird. Effizienter ist es, wenn bereits im Vorfeld mit einer guten Strohrotte gegebenenfalls in Kombination mit einer sauberen Pflugfurche das Befallsrisiko auf ein erträgliches Maß begrenzt wird. Das verbleibende Restrisiko lässt sich dann mit einem Fungizid gut kontrollieren.
Dies gilt in der Regel auch für Weizen nach Weizen, sofern keine anfälligen Sorten angebaut werden. Die beste Wirkung ist dann zu erwarten, wenn während der Blüte des Weizens (Staubbeutel an der Ähre sichtbar) unmittelbar nach der Infektion behandelt wird. Mit zum Beispiel Input Classic, Osiris, Skyway Xpro lassen sich auch zwei Tage vor bis drei Tage nach der Infektion gute Ergebnisse erzielen. Da beim Weizen die Blüte nur vier bis fünf Tage dauert, besteht nur geringer Handlungsspielraum, vor allem wenn die Flächen nicht befahrbar sind. 
Folgende Mittel bieten sich gegen Fusarium zur Abschlussbehandlung während der Blüte an. Osiris 2,5-3,0 l/ha, Skyway Xpro 1,25 l/ha , Prosaro 1,0 l/ha, 1,0 Input Classic l/ha + Don-Q 1,1 kg/ha, Orius 1,5 l/ha, Folicur 1,25  l/ha.     
DLR Westpfalz, Ackerbau-Informationen