Bekämpfung von Kartoffelkäfern

Aktuell besteht in Kartoffeln noch kein Handlungsbedarf für eine Kartoffelkäfer-Bekämpfung. Diese ist ab folgender Schadschwelle einzuleiten: 15 Eier beziehungsweise Larven pro Pflanze oder 20 Prozent Blattverlust durch Fraß.
Gegen Kartoffelkäfer stehen Präparate aus verschiedenen Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Bei nicht sachgemäßer Anwendung können aber Wirkungsverluste auftreten. Wichtig: Bei mehreren Anwendungen ist zur Resistenzvorbeugung grundsätzlich ein Wirkstoffwechsel vorzunehmen. Wegen der guten Dauerwirkung sind Prä­parate wie Coragen oder Mospilan SG  den Pyrethroiden vorzuziehen.
Bei starkem Blattlausbesatz (mehr als 500 Läuse je 100 Fiederblätter) zieht die Honigtaubildung Bienen an. Dann dürfen keine Insektizide mit B1-Einstufung (=bienengefährlich) eingesetzt werden. Das Gleiche gilt bei blühenden Unkräutern im Bestand.
Bei  Pyrethroiden ist zu beachten:
  • Es besteht kein Schutz des Blattneuzuwachses, was bei starkem Krautwachstum bedeutsam ist; dann Coragen u.a. bevorzugen
  • gute Wirkung gegen kleine Larven; rechtzeitige eventuelle Zweitbehandlung
  • keine Anwendung bei hohen Temperaturen (über 25 °C)
  • keine Mehrfachbehandlungen hintereinander (Resistenzgefahr)
Eine Präparateauswahl zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers kann unter folgendem Link aufgerufen werden: https://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/?id=1245.  
Pflanzenschutzdienst Hessen, Warndienst Ackerbau