Bekämpfung von Unkräutern und Ausfallgetreide

Das Auflaufen von Ausfallgetreide und Samenunkräutern wird sich in diesem Jahr durch die sehr trockenen Böden verzögern. Allerdings werden Wurzelunkräuter wie Winde, Disteln oder Quecke, die ihr Wurzelwerk in tieferen und damit feuchteren Schichten haben, wieder austreiben. Die Bekämpfung dieser Arten ist mechanisch schwieriger.
Eine chemische Maßnahme ist in diesen Fällen nachhaltiger und spart zudem Wasser im Boden, da eine Bodenbearbeitungsmaßnahme wegfällt. Für die chemische Bekämpfung stehen glyphosathaltige Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffgehalten zur Verfügung. Für eine nachhaltige Wirkung sind für diese Anwendung in der Regel 1800 g/ha Wirkstoff (Glyphosat) nötig. 
Quecken sollten beim Glyphosat­einsatz zwei bis drei Blätter gebildet haben. Die Wasseraufwandmenge sollte 200 l/ha nicht überschreiten. Nach dem Glyphosateinsatz sollten 10 bis 14 Tage gewartet werden, bevor die Bodenbearbeitung durchgeführt wird.
Vor allem gegen Disteln muss die volle Aufwandmenge eingesetzt werden. Hier bietet sich das Präparat Kyleo mit 5 l/ha an, das gegen Wurzelunkräuter eine deutlich bessere Wirkung erzielt als Glyphosat alleine. Die Kombination aus Glyphosat und Wuchsstoff, die bei Eigenmischung häufig zu einem Antagonismus führt, ist bei dieser Formulierung als flüssiges Konzentrat (SL) nicht vorhanden. Somit ist eine sehr gute Wirkung speziell gegen Wurzelunkräuter wie Winden, Disteln und Schachtelhalm als auch gegen großen Ausfallraps vorhanden.
Auch die schnelle Wirkung und Regenfestigkeit sind vorteilhaft. Aufgrund der Bodenwirkung des Wuchsstoffs sollten zur Vermeidung von Schäden in der Folgekultur folgende Wartezeit zwischen Applikation und Saat eingehalten werden: Getreide drei Tage, Raps und Leguminosen 28 Tage, Phacelia 14 Tage.
Speziell gegen Winden kann alternativ auch nachhaltig mit 1,8 l/ha Starane XL/ Pyrat XL vorgegangen werden.
LLH, Beratungs-Info