Beständige Saison, gute Nachfrage und stabile Preise

Bilanz zur Spargelsaison 2025

Witterungsbedingt verlief die diesjährige Spargelsaison ohne größere Schwierigkeiten. Die Nachfrage nach Spargel und das Angebot waren meist recht gut im Einklang. Die Verbraucherpreise zeigten sich über weite Strecken stabil und lagen angebotsbedingt nur während des zögerlichen Saisonbeginns und zum Ende über dem Vorjahresniveau. Dies schreibt der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) in einer Pressemitteilung.

Hitzewellen blieben in dieser Spargelsaison aus. Zu einer Überproduktion und einem damit verbundenen Preisverfall kam es daher nicht.

Foto: VSSE

Trotz weiter steigender Produktionskosten gab es Phasen, in denen die Verbraucher weniger als in den beiden Vorjahren zahlen mussten. Der weitere Rückgang an Spargelanbauflächen wird voraussichtlich zu einer etwas geringeren Ertragsmenge in diesem Jahr im Vergleich zum langjährigen Mittel führen.

Mindestlohndebatte schwebte über der Saison

„Die Spargelsaison verlief in diesem Jahr unaufgeregt und ohne größere Vorkommnisse. Regionaler Spargel ist nach wie vor sehr gefragt. Mit Sorge blicken wir jedoch auf die anstehende Mindestlohnerhöhung 2026. Denn auch in diesem Jahr mussten wir von weiteren Betriebsaufgaben oder Einstellung der Spargelproduktion in Höfen erfahren, da der Druck auf die Betriebsleiter zu hoch geworden ist“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des VSSE. Die Witterung habe in diesem Jahr alles in allem gut gepasst. Es war nicht zu lange zu kalt oder zu warm. Es gab keine dauerhaften Hitzewellen, sodass es zu wenig Überproduktion und somit zu keinem Preisverfall kam. Der Trend, aufgrund der drastischen Mindestlohnerhöhungen nur noch die Spargelmenge anzubauen, die man mit Sicherheit vermarkten kann, hält an und führe teilweise zur Angebotsverknappung, so der Spargelanbauberater Dr. Ludger Aldenhoff.Gemäß Dr. Ludger Aldenhoff hält der Trend, Grünspargel anzubauen, an und nimmt langsam zu: „Seit zwei bis drei Jahren gibt es auch Betriebe, die nur eine dunkelgrüne Spargelvariante von Anfang Mai bis Ende Juni anbauen. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es auch einen weiterwachsenden Markt für inländischen Grünspargel gibt.“ Auch Ralf Große Dankbar stellt fest, dass die Flächen beim Grünspargelanbau ausgeweitet wurden und es vermehrt Betriebe gibt, die hellgrünen Spargel ohne violette Verfärbung anbauen. Die Aufnahme des inländischen Grünspargels im Markt war sehr gut.Die Nachfrage nach Spargel passte über weite Phasen der Saison zum Angebot.

Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft lagen die Großhandelsabgabepreise angebots- und kostenbedingt meist über denen vom vergangenen Jahr und dem langjährigen Mittel von 2020 bis 2024. „Bei den Verbraucherpreisen gab es zwischen einem etwas höherem Einstieg und dem Anstieg zum Ende der Saison eine längere Phase, in der die Verbraucher ähnliche Preise wie in den beiden Vorjahren zahlten. Wochenweise wurde das Vorjahresniveau bedingt durch zahlreiche niedrigpreisige Angebotsaktionen auch unterschritten. In diesen Wochen waren die Einkaufsmengen entsprechend hoch“, erklärt Claudio Gläßer, Marktanalyst bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft. Ein weiterer Grund für teils höhere Preise ist die Tatsache, dass die Anbauflächen seit ihrem Rekordhoch in 2018 kontinuierlich zurückgingen und so keine großen Spargelmengen unter Preisdruck abgegeben werden mussten.

vsse – LW 28/2025