Betrieb Geißler in Fronhausen

Von der Anbindung in einen automatisierten Milchviehstall

Ein großzügig geplanter Sechs-Reiher ist das Zuhause der rund 150 Milchkühe der Geißler GbR aus Fronhausen, welcher im Jahr 2019 bezogen wurde. Bei der Planung rückte für den familiengeführten Betrieb, vor allem der effiziente Einsatz der vorhandenen Arbeitszeit in den Fokus.

Der Betrieb Geißler in Fronhausen setzt auf Automatisierung im Milchviehstall (von oben links: Patrick Küther, Adam Kalamarz, Andreas Geißler, Lukas Vogel, Tanja Geißler, von unten links: Johannes Geißler, Lilli Geißler, Alina Kreidel).

Foto: Kleemann

Das Ergebnis ist ein moderner Milchviehstall, welcher an vielen Stellen auf die Automatisierung setzt. So erfolgt die Reinigung des planbefestigten Stallbodens mittels drei Lely Collector-Saug­robotern und sorgt damit für Sauberkeit im gesamten Stall, welcher aufgrund der Reinigungsgeräte komplett ebenerdig und ohne Führungsschienen oder Ketten geplant werden konnte. Auch der Außenlaufhof für die Kühe und Trockensteher, der später hinzukam, wird durch die Collectoren gereinigt. Parallel entschied sich die Familie, welche mit insgesamt 70 eigenen Kühen aus der Anbindung in den neuen Stall einzog, für die Automatisierung der Melkarbeit. Hierfür gingen im Jahr 2019 zwei Lely Astronaut A5 in Betrieb. Ein weiterer folgt in diesem Jahr.

Daten erleichtern das Management

Die Umstellung von der Anbindung in den automatisierten Stall verlief dabei reibungslos, bereits nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung wurde die gewünschte Arbeitserleichterung durch die Melk- und Reinigungsroboter für die Familie spürbar. „Nicht nur die Roboter selbst sind dabei eine Arbeitserleichterung, sondern auch die bereitgestellten Daten aus dem zugehörigen Herdenmanagementprogramm“, berichtet Johannes Geißler, welcher den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder und vier Mitarbeitern führt. Neben den heute 150 Milchkühen, sowie der weiblichen Nachzucht und einigen Mastbullen, gehören knapp 1 100 Mastschweine und eine 1 MW-Biogasanlage zum Betrieb, welche in mehreren Bauabschnitten entstanden ist. Es werden rund 200 Hektar bewirtschaftet.

Futteranschieber für hohe Futteraufnahmen

Das stete Wachstum der Herde in den vergangenen vier Jahren stellte den Betrieb dabei immer wieder vor kleine und große Herausforderungen, „wir haben uns durch den Zukauf natürlich auch fremde Keime und Erreger in den Stall geholt“, beschreibt Johannes Geißler die Situation. Das langsame Wachstum der Herde auf 150 Kühe brachte für den Betrieb aber auch viele Vorteile mit sich. „Für die Zukunft liegt der Fokus auf einer Steigerung der Milchleistung, welche heute bei 10 000 kg liegt und einer möglichst arbeitsfreundlichen Bewirtschaftung des Stalles“, sagt der Betriebsleiter. Ein Beitrag dazu leisten soll außerdem der Lely Juno Futterschieber, welcher bereits seit dem Einzug in den neuen Stall für eine stetige Erreichbarkeit des Futters sorgt, „da der Stall etwas abseits unserer ursprünglichen Hofstelle gebaut wurde, war der Futterschieber für uns ein „Must-Have“, sagt Johannes Geißler.

Der Betrieb der Geißler GbR hat sich seit der GbR-Gründung 2003 ständig weiterentwickelt und zeigt eindrucksvoll, wie die Umstellung von der Anbindehaltung in einen modernen, automatisierten Boxenlaufstall möglich ist. „Wir haben den Melk­stand sozusagen übersprungen“, sagt Johannes Geißler schmunzelnd. Anderen Interessierten kann er die Umstellung nur ans Herz legen: „Einfach machen“, sagt er mit Blick auf die Entwicklung seiner Herde und dem großen Mehrwert, welche die moderne Technik ihm und seiner Familie heute bieten kann.

Das Melken, die Stallreinigung und das Futteranschieben erfolgen per Roboter.

Foto: Kleemann

Bereits seit dem Jahr 2019 wird die mittlerweile auf 150 Kühe angewachsene Herde mit Melkrobotern gemolken. Aktuell gibt es zwei Geräte, in diesem Jahr wird ein weiteres hinzukommen. Die Milchleistung liegt im Betrieb Geißler mittlerweile bei 10 000 Kilogramm je Kuh und Jahr.

Foto: Kleemann

Sander – LW 17/2023