Betriebe wachsen in kürzeren Abständen
Unternehmensanalyse – Warum ist sie so wichtig?
Mehr denn je sind die unternehmerischen Fähigkeiten des Betriebsleiters ausschlaggebend für den Erfolg in der Landwirtschaft. Die Fortentwicklung des wachsenden Landwirtschaftsbetriebes erfordert zugleich ein solides Investions- und Finanzierungskonzept. Das erläutert Anne Mawick, Fachgebietsleiterin Ökonomie beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Jeder landwirtschaftliche Unternehmer sollte seinen Betrieb in regelmäßigen Abständen analysieren, denn Wachstumsinvestitionen erfordern einen immer größer werdenden Kapitalbedarf und werden in immer kürzeren Abständen notwendig. Auch wurden die Kreditvergabekriterien in der Vergangenheit durch Basel II und III weiter verschärft und die Bedeutung der dinglichen Sicherheiten geht aufgrund großer Wachstumsschritte weiter zurück.Im Mittelpunkt der Kreditvergabe steht zunehmend das Betriebskonzept. Ausgangspunkt eines jeden Konzeptes ist eine fundierte Analyse des bestehenden Betriebes. Im Folgenden werden einige wichtige Kennzahlen der Buchführungsanalyse vorgestellt und mit Zahlen der hessischen Regionalstatistik untermauert. Der Betriebsleiter sollte immer wissen, wo sein Betrieb steht, vor allem dann wenn der nächste Wachstumsschritt ansteht. Eine fundierte Kennzahlenanalyse wird immer für mehrere Wirtschaftsjahre erstellt, um Schwankungen einzelner Jahre ausgleichen zu können.
Wie sich Gewinn entwickelt hat
Zur Beurteilung der Rentabilität ist der Gewinn ein wichtiges Kriterium, eine noch bessere Aussage über die Leistungsfähigkeit des Betriebes liefert das Ordentliche Ergebnis. Dazu wird der Gewinn um die zeitraumfremden Erträge und Aufwendungen bereinigt. Zu den zeitraumfremden Erträgen zählen zum Beispiel Buchgewinne aus dem Verkauf von Maschinen. Zu den zeitraumfremden Aufwendungen zählt beispielsweise die gezahlte Vorsteuer auf Maschinenkäufe. Beide Vorgänge betreffen nicht nur das jeweilige Wirtschaftsjahr, sondern ihre Wirkung verteilt sich auf mehrere Jahre. Ähnliches trifft auch auf die Außerordentlichen Aufwendungen und Erträge zu, zum Beispiel Erlöse aus Schadensfällen oder auch einmalige Erlöse aus Holzverkäufen. Werden die Bereinigungen nicht durchgeführt, kann die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Betriebes nicht exakt beurteilt werden.