Biomassefruchtfolgen – Alternativen zum Mais

Mais ist die dominierende Kulturpflanze zur Biomasseerzeugung beziehungsweise zur Stromproduktion in Biogasanlagen. Stabile Erträge, ausgereifte Produktionstechnik und die problemlose Be­schickung der Anlage sind sichere Eckpfeiler des Energiemaisanbaus.
Es spricht aber auch eine ganze Reihe pflanzenbaulicher Gründe für die Nutzung von weiteren Früchten zur Biogasproduktion. Schädlinge wie Maiszünsler und Maiswurzelbohrer sind weiter Richtung Norden auf dem Vormarsch. Cross-Compliance-Auflagen erschweren den Maisanbau besonders in erosionsgefährdeten Lagen. Die Humusbilanz dauerhaft enger Maisfruchtfolgen ist kritisch zu beurteilen; auch die deutlich gestiegenen Schwarzwildschäden in Maisfeldern werfen Fragen nach Alternativen auf.
Daneben wird auf politischer Ebene die erhebliche Ausdehnung des Maisanbaus in Deutschland hinterfragt. Es ist zurzeit noch offen, ob Mais uneingeschränkt bei der Neugestaltung des EEG in Zukunft bei neuen Biogasanlagen angebaut werden kann.
Fruchtfolgeversuche zeigen interessante Alternativen, die zwar nicht immer die Wirtschaftlichkeit des Maises erreichen, aber auflockernd in engen Maisfruchtfolgen wirken. Auf besseren Böden sind die Zucker- oder Futterrübe und ein intensiver Zwischenfruchtanbau eine interessante Ergänzung. In Mittelgebirgslagen und auf schwächeren Standorten liefern Ganzpflanzensilagen aus Triticale oder Roggen eventuell mit Grasuntersaaten ebenfalls hohe Erträge, teilweise über dem Niveau des Maises.
Für neue Kulturen wie die ausdauernde Silphie, Rumex oder Wildkräutermischungen können noch keine uneingeschränkten Empfehlungen ausgesprochen werden. Fragen zur Produktionstechnik, zur Silierbarkeit sowie zum Gärverhalten im Fermenter müssen noch geprüft werden.   Dr. Marco Schneider, LLH