Brennholzboom geht weiter

Zufriedene Aussteller bei Forst live Süd in Offenburg

Ein Ende des Brennholzbooms ist nicht in Sicht. Dies bestätigten zahlreiche Aussteller auf der internationalen Demo-Show für Forsttechnik, Erneuerbare Energien und Outdoor, die am vergangenen Wochenende auf dem Messegelände in Offenburg stattfand. So zeigt sich die Forsttechnikbranche zufrieden mit der Auftragslage und erwartet auch weiterhin eine stabile Konjunktur.

Die Seilwinde Titan SW 650 Proline Plus von EiFo warnt den Rücker, wenn unbeteiligte Personen im Umfeld sind

Während viele Waldbesitzer mittlerweile gut mit Spaltern ausgerüstet sind, wird nun die Zulieferung und der Abtransport optimiert. Rückewagen stehen hoch im Kurs. „Wir stellen fest, dass mehr Kurzholz und Energieholz gefahren wird, da passen wir mit unseren zahlreichen qualitativ hochwertigen Rückewagenmodellen bis 15 t Nutzlast gut auf den Markt“, sagt Peter Voderholzer von der Firma Pfanzelt Maschinenbau GmbH aus Rettenbach im Allgäu. Daher habe das Unternehmen nun die Semiprofi-Linie bis zum 11 t-Rückewagen erweitert und die Profi-Linie um einen 12 und 14 t-Rückewagen nach unten ausgedehnt. „So konnten wir die Lücke in unserem bewährten und von der KWF-ausgezeichneten Rückewagensortiment schließen“, erklärt Voderholzer.

Mit 40 km/h kann auf den Straßen gefahren werden

Die Rückewagen der S-line besitzen einen geschraubten Doppelrahmen aus Spezialstahl im U-Profil, jeweils eine Schwenkdeichsel mit zwei Zylindern, die sperrbar sind für die Straßenfahrt, die vier Rungenpaare werden eingesteckt, die Teleskopabstützung wird hydraulisch betrieben. Um mehrere Aufgaben mit einem Fahrzeug erledigen zu können, bietet Pfanzelt zu den S-line Rückewagen eine Wechselbrücke zum 3-Seitenkipper an.

Die Firma Oehler Maschinen Fahrzeugbau GmbH aus Offenburg erweiterte ihr Rückewagenprogramm um den OL THK 130, einen Holzrückewagen, der eine Nutzlast von 13 t ermöglicht und von 4,1 m auf 5,1 m ausgezogen werden kann. Zehn drehbare Rungen halten die Stämme. Die Bremslast der vier Räder beträgt 3 t pro Rad. Eine Zweikreis-Druckluftbremse sorge für Sicherheit, auch auf den Straßen, die mit höchstens 40 km/h befahren werden dürfen, sagt Josef Börsig, der den Rückewagen für rund 30 000 Euro verkauft.

Für knapp 12 000 Euro bietet die Firma EiFo aus Bad Grönenbach den Rückewagen Palms FA 400/6 an. Dieser ist für kleinere Ladungen bis zu 6 t ausgelegt und besitzt drei Rungenpaare. Ein Kran mit einer Reichweite bis 4,2 m und einer Hubleistung von 295 kg bei voller Reichweite erleichtert das Beladen. Bei EiFo sind Rückewagen bis 14 t Nutzlast im Sortiment. Als neu stellte EiFo die Seilwinde Titan SW 650 Proline Plus vor. Mit einer Zugleistung von 6,5 t und hydraulischem Seilausstoß, einer Notfunktion für die Bremse sowie einem akustischen und optischen Warnsystem, falls sich unbeteiligte Personen im Umfeld der Maschine befinden, sei diese Seilwinde sicher und werde für die GS-Prüfung angemeldet. Darüber hinaus sei die Titan Proline Plus mit einer Titan-Leichtbedienungskupplung ausgestattet, diese Technik reduziere den Hydraulikdruck um 30 Prozent bei voller Zugleistung, so Andreas Geisler.

Rückewagen in allen Größen

Weniger für Profis, sondern eher für brennholzbegeisterte Privatpersonen oder Nebenerwerbslandwirte stellte die Firma Neher aus Wolpertswende, unweit von Ravensburg, einen 6 t-Rückewagen vor mit einer Wechselbrücke zum 3-Seitenkipper sowie dazugehörigem Kran. Rund 18 000 Euro koste der Rückewagen, der von der Firma Lochmann aus Südtirol speziell für Neher und somit für den deutschen Markt gefertigt werde, sagt David Neher.

Bei der 14. Forst live in Offenburg zeigte sich, dass sich die Selbstwerber, Waldbesitzer und Brennholzhändler immer bequemer an ihrem Arbeitsplatz „Brennholzherstellung“ einrichten. Es wird vermehrt auf eine gute Zufuhr und einen reibungslosen Abtransport der Scheite geachtet. Rückewagen mit Kran gehören zum Objekt der Begierde. Hier das breite Angebot der Firma Pfanzelt.

Um die fertigen Scheite bequem transportieren zu können, bietet die Firma Maytec Fahrzeugbau GmbH aus Waldshut-Tiengen Abrollkippanhänger für PKW und Kleintraktoren sowie Scheitholzbehälter zum Abrollen an. Geschäftsführer Alfons Roder erklärt den Abrollkippanhänger AR 33: „Ein Honda Benzinmotor mit direkt geflanschter Hydraulikpumpe sorgt für ein ruckloses Abrollen des Scheitholzbehälters.“ Mit zwei Behältern sei man flexibel. Das System sei auch in engen Bereichen, Garagen oder in Städten einzusetzen. Die Investitionskosten liegen zwischen 15 000 und 17 000 Euro.

Mechanischer Stammheber erleichtert die Arbeit

Auch eher für den privaten Gebrauch gedacht, ist der liegende Holzspalter von der italienischen Firma Thor, der auf einen Anhänger montiert ist und bis 80 km/h fahren darf. Damit ist jeder schnell im Wald. Der Spalter kann mit Benzin oder elektrisch betrieben werden, es gebe zwei Modelle: 9 oder 13 t-Spaltkraft. Um die schweren Rundholzstücke auf die Plattform zu bringen, gibt es nun einen mechanischen Stammheber. Eine gute Idee, denn dieser funktioniert wie eine Wippe, einfach und effektiv. Die Kosten liegen für den Hakka 13 t-Spalter bei zirka 4 500 Euro. Vertrieben werden die Hakka-Spalter über die Firma Matthias Rau GmbH aus Hattenhofen.

Eine besonders sichere und einfach zu bedienende Holzkreissäge stellte die Firma Engel Forsttechnik aus Stühlingen vor, der Rotomat 4L. Hier müssen größere Rundstämme bereits gespalten sein. Die Meterscheite werden in den Rotomat eingesteckt, drehen sich über einem 700er Kreissägeblatt und werden so in die gewünschte Länge gesägt. „Das ist so sicher und leicht, dass selbst Kinder damit arbeiten können“, sagt Manfred Engel. Für den Antrieb gebe es drei Möglichkeiten: Zapfwelle, elektrisch oder beides kombiniert. Man könne 8 rm/h leisten, die Kosten liegen bei 11 000 Euro ohne MwSt.

Ein ähnliches System ist der Hannibal von der Firma Growi aus Oberthingau im Allgäu. Auch hier werden die gespaltenen Meterstücke, Stangen, Bretter oder Rundlinge bis zu 3 m Länge von einer Kreissäge gekürzt und anschließend per Förderband abtransportiert. So ist eine Leistung von 7 bis 12 Raummeter/h möglich. „Neu ist nun die Vorschubwalze, die das Holz nach vorne schiebt und für einen reibungsfreien Vorgang sorgt“, sagt Firmeninhaber, Christof Freudling.

Der Protos-Helm der österreichischen Firma Pfanner ist nun auch in anderen Farben zu erhalten. Die Außenschale des Helms kann nach fünf Jahren ausgetauscht werden. Inzwischen empfehlen die Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften in Bayern und Baden-Württemberg den Helm.

Foto: Elke Setzepfand

Die neue Schnittschutzhose von Pfanner ist besonders reissfest.

Die neue Schnittschutzhose von Pfanner ist besonders reissfest. Selbst in Gelände mit viel Brombeeren werden keine Fäden aus dem Stoff gezogen

Die Geschwindigkeit regelt die Größe der Scheite

Für Brennholzhändler oder Genossenschaften, die zwischen 5 000 und 8 000 Fm Brennholz im Jahr machen, eignet sich der Spalt fix K-600 Vario von Posch. Hier wird die Größe der Scheite durch die Geschwindigkeit geregelt – ein ganz neues Prinzip. Zuerst wird der Stamm mit einer Kettensäge in 33 cm Rundlinge gesägt. Dies geschieht im Power Cut 600. Es können Stammdurchmesser bis 60 cm verarbeitet werden. Diese werden zu einem scharfen Spaltmesser geführt. Werden die Rundlinge auf dem Band schnell vorwärts bewegt, gibt es größere Scheite, und umgekehrt. So ist die Größe der Scheite stufenlos einzustellen. Den Spaltvorgang nennt Posch AutoSplit 600. „Das Besondere an dieser Technik ist, dass der Kraftaufwand viel geringer ist als bei herkömmlichen Spaltern. Das scharfe Messer reduziert den Kraftaufwand, sodass nur 15,2 t Spaltkraft notwendig sind“, sagt Thomas Tinnacher von Posch.

Die Brennholzkette von Posch aus Österreich setzt sich aus dem Power Cut und dem Auto Split zusammen und wird als SpaltFix K-600 Vario vertrieben. Mit einem Spaltmesser werden die Rundlinge in beliebig große Scheite geteilt, wobei die Geschwindigkeit die Größe der Scheite regelt.

Der Abrollkippanhänger AR 33 von Maytec Fahrzeugbau GmbH bringt das Brennholz in enge Garagen.

Mehr Leistung durch bessere Zu- und Abführung der Scheite

Die ganze Brennholzlinie mit Förderbändern nennt sich SpaltFix K-600 vario und kostet rund 91 000 Euro inklusiv MwSt. „Wir haben außerdem das Nachfolgemodell zum SpaltFix S-350: Es ist der SpaltFix S-360. Der Schneidspalter ermöglicht nun 20 Prozent mehr Leistung durch das Anpassen der Zu- und Abführung“, so Tinnacher. Je nach Holz sei eine Leistung von fünf bis 20 rm/h möglich. Die Kosten liegen um 20 000 Euro.

Dass auch der Umweltschutz eine zunehmende Rolle in der Forstwirtschaft spielt, das zeigte die Firma Sabtec aus Bad Krozingen, die alle Größen an mobilen Dieseltanks zur Verfügung stellt. Das Emilcaddy 110 aus Polyethylen fasst 110 Liter Benzin, Diesel oder AdBlue und ist somit auch zur Befüllung der Motorsägen bestens geeignet. Die Kosten liegen bei 420 Euro.

Der Rotomat 4L von der Firma Engel Forsttechnik ermöglicht das Sägen der Meterscheite auf eine besonders sichere Art.

Auch für den Rückewagen der Firma Neher aus Wolpertswende gibt es eine Wechselbrücke, um den Anhänger vielseitiger nutzen zu können.

Die Hochleistungs-Brennholzsäge „Hannibal“ kann auch Bretter und Stangen bis 3 m Länge sägen.

zep – LW 16/2013