Bundzwiebeln liegen bei Verbrauchern im Trend

80 Prozent der Bundzwiebeln werden in RLP angebaut

Bundzwiebeln stehen seit einigen Jahren in der Verbrauchergunst ganz weit oben. Nicht nur stiegen die Einkaufsmengen der Haushalte an Bundzwiebeln stetig an, immer mehr Haushalte greifen zu Bundzwiebeln. 2016 kauften 40 Prozent der Haushalte mindestens einmal im Jahr Bundzwiebeln ein, die Tendenz für das aktuelle Jahr ist weiter steigend. Die Konsumenten scheinen ein wenig nach Alternativen zur traditionellen Zwiebel zu suchen, bei dem einen oder anderen Gericht bieten Bundzwiebeln eine frische, farblich interessante Möglichkeit. Durchschnittlich entfielen auf einen Haushalt knapp 2,5 Bunde pro Jahr. Und auch in den ersten fünf Monaten 2017 wurde die Menge des Vorjahres erneut leicht getoppt. Sonja Illert, AMI GmbH, gibt einen Überblick.

Die Nachfrage nach Bundzwiebeln steigt. Die Erzeuger weiteten deshalb ihre Flächen aus. 2016 wurden 2 270 Hektar Bundzwiebeln angebaut.

Foto: Imago/Westend61

Der Anbau in Deutschland hat auf die gestiegene Nachfrage reagiert, die Anbauflächen zeigen seit Jahren eine steigende Tendenz. Die letzten offiziellen Flächendaten liegen für das Jahr 2016 vor, in dem sich die Fläche auf 2 270 Hektar belief. Damit liegt der Anteil der Bundzwiebeln an der Zwiebelfläche bei etwa 17 Prozent. Der Anbau von Bundzwiebeln ist zu 80 Prozent auf Rheinland-Pfalz konzentriert, nennenswerte Flächen gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur noch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit 170 beziehungsweise 101 Hektar. Bundzwiebeln sind die ersten Frühlingsboten im deutschen Gemüsesortiment. Schon im März werden im Südwesten Deutschlands erste Mengen angeboten. Erste deutsche Bundzwiebeln stammen aus überwinterter Produktion, erst ab der zweiten Maihälfte stehen im Frühjahr ausgesäte Zwiebeln zur Verfügung. Ein Angebotspeak fällt meistens in den Mai, die deutsche Saison reicht bis in den November hinein. In den Wintermonaten gelangen Bundzwiebeln aus Italien, Ägypten und Marokko auf den deutschen Markt.

Abgesehen von erhöhten Startpreisen zum Saisonbeginn zeigen die Erzeugerpreise für Bundzwiebeln im Jahresverlauf meist keine allzu großen Schwankungen. Durchschnittlich erzielten die Erzeugermärkte 2016 einen Abgabepreis von 23,34 Euro/Bund. Das waren vier Prozent weniger als im Jahr zuvor, allerdings sieben Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. In den vergangenen Jahren haben Discounter und Vollsortimenter als Einkaufsstätte für Bundmöhren zulegen können. Auf die Einkaufsstätten des organisierten Einzelhandels entfielen somit 93 Prozent der Einkaufsmengen. Alleine die Discounter realisierten 54 Prozent der Mengen. Auf Einkäufe beim Erzeuger, Marktstände oder Fachgeschäfte entfällt zusammen ein unterdurchschnittlicher Anteil von nur 6,5 Prozent.

 – LW 27/2017