CDU diskutiert mit HBV auf dem Betrieb Schäfer
Nutztierhaltungs- und Düngeverordnung im Fokus
Landtagsabgeordnete und Regierungsmitglieder der CDU haben sich vergangene Woche unter Führung von Ministerpräsident Volker Bouffier auf dem Betrieb Jörg Schäfer in Alheim-Niedergude im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit der Spitze des Hessischen Bauernverbandes (HBV) über aktuelle agrarpolitische Themen ausgetauscht. Im Vordergrund standen die Düngeverordnung und die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.

Foto: hbv
Binnendifferenzierung und Ursachenforschung
Er bekräftigte die Forderung des Berufsstandes nach einer Binnendifferenzierung der nitratbelasteten Gebiete im Rahmen der Düngeverordnung sowie nach einer Ursachenforschung von offensichtlich nicht landwirtschaftlich verursachten Belastungen. Darüber hinaus verlange der Bauernverband Transparenz im Hinblick auf Standortwahl und Funktionalität der Messstellen. Ministerpräsident Volker Bouffier bestätigte, sich in diesem Sinne zu verwenden.
Mit Blick auf die Tierschutznutztierhaltungsverordnung, bei der es insbesondere um die Sauenhaltung geht, machte der HBV deutlich, dass er seine Expertise gerne einbringen will. Die Verabschiedung der Verordnung im Bundesrat wurde vor zwei Wochen auf Antrag Hessens kurzfristig von der Tagesordnung genommen, weil keine Einigung unter den Ländern in Aussicht stand und die Bundesregierung einen durch etliche Zusatzanträge erweiterten Gesetzestext nicht umgesetzt hätte. Die Ministerin für Bundesangelegenheiten, Lucia Puttrich, hatte das Verfahren kurz erläutert. HBV-Präsident Schmal wies in diesem Zusammenhang auf den dramatischen Rückgang der hessischen Sauen- und der Schweinehaltung insgesamt hin und wiederholte seine Forderung nach verlässlichen politischen Rahmenbedingungen.
Weitere Themen waren die hessischen Ökomodellregionen. Hierbei forderte der HBV, dass das Augenmerk nicht nur auf ökologische Erzeugung, sondern auf die regionale Produktion insgesamt gelegt werden solle. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die Bedeutung der Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen hingewiesen.
Mit Blick auf künftige Risiken, beispielsweise durch extreme Wetterereignisse, plädierte der HBV für eine Hilfe zur Selbsthilfe mit einer starken Ersten Säule der Agrarförderung und einer steuerfreien Gewinnrücklage.
LW – LW 10/2020