Damit im Frühjahr alles wie geschmiert läuft

Reinigung und Wartung der Feldspritze

Nach der letzten Pflanzenschutzmaßnahme ist eine Reinigung der Spritze vorzunehmen. Die Innen- und Außenreinigung hat so zu erfolgen, dass keine Mittelreste auf Nichtzielflächen gelangen können.

Auch die Außenreinigung ist auf dem Feld vorzunehmen.

Foto: agrarfoto

Restmengen, die technisch bedingt im Pflanzenschutzgerät zurückbleiben, sind grundsätzlich nach Beendigung der Spritzarbeit zu verdünnen und auf dem behandelten Feld auszubringen. Bei diesem Innenreinigungsvorgang sollte die Spülflüssigkeit einige Zeit durch alle Systeme gepumpt werden.

Wurden zuletzt Sulfonylharnstoff-Herbizide wie zum Beispiel Lexus, Atlantis WG, Ciral oder Pointer SX ausgebracht, ist es ratsam, Reinigungsmittel wie Agroclean (100 g/100 l Spülflüssigkeit), Agro-Quick (2,0 l/100 l) oder All Clear Extra (0,5 l/100 l)zu verwenden (Gebrauchsanleitung beachten). Andere Reiniger, wie etwa Melkmaschinenreiniger sind zur Reinigung der Pflanzenschutzspritze nicht geeignet, da beispielsweise Dichtungen angegriffen werden können. Nach dem Spülen auf dem Feld sind alle Düsen und Filter auszubauen, Blindstopfen zu öffnen und alle Teile durchzuspülen.

Für eine gründliche Außenreinigung vor der Einwinterung reicht das Wasser im Spülwasserbehälter meist nicht aus. Daher sollte das Spritzfass nach der Innenreinigung mit einer größeren Wassermenge neu befüllt werden. Anschließend kann eine gründliche Außenreinigung mit einer Autowaschbürste oder einer Reinigungspistole (die über die Gerätearmatur betrieben werden können) erfolgen.

Bei allen Reinigungsarbeiten ist Schutzkleidung zu tragen. Dies sind insbesondere Handschuhe, Schutzanzug und Gummistiefel.

Bei der Außen-und Innenreinigung der Pflanzenschutzspritze ist darauf zu achten, dass die Maßnahme auf keinen Fall auf einer versiegelten Fläche mit einem Ablauf in die Kanalisation oder Jauchegrube erfolgen darf. Daher ist sowohl die Innen-als auch die Außenreinigung auf dem Feld durchzuführen.

Einwinterung der Spritze und der Pflanzenschutzmittel

Da die Pflanzenschutzgeräte über Winter im Allgemeinen nicht in frostfreien Räumen untergestellt sind, müssen Maßnahmen gegen das Auffrieren der Geräte ergriffen werden.

Geräteteile, in denen sich Kondenswasser bilden kann (z. B. Manometer), sind abzubauen und frostfrei zu lagern. Um die Komplettgeräte „frostsicher“ zu machen, müssen alle flüssigkeitsführenden Bauteile restlos entleert werden. Hierzu liefern die Gebrauchsanleitungen der Gerätehersteller konkrete Hinweise.

Um das zeitaufwendige „Trockenlegen“ des Gerätes zu umgehen, wird das Pflanzenschutzgerät mit Kühler-Frostschutzmittel befüllt. Dazu wird bei laufender Pumpe eine Mischung aus Frostschutzmittel und Wasser (Konzentration ist der Gebrauchsanleitung des Frostschutzmittelherstellers zu entnehmen) in den leeren Behälter gegeben und durch Betätigen der Schaltventile in alle Leitungen gefördert. Mit dieser Methode wird gleichzeitig das Austrocknen von Dichtungen und Membranen vermieden. Im Frühjahr kann diese Mischung abgelassen, aufgefangen und im nächsten Herbst wieder verwendet werden.

Bewegliche Teile wie Gelenkwellen oder Drehgelenke am Spritzgestänge sollten geschmiert und Metallteile durch einen Rostschutzmittelsprühbelag vor Korrosion geschützt werden.

Daneben sollte unbedingt an eine vorschriftsmäßige und frostfreie Lagerung der auf dem Betrieb vorhandenen Pflanzenschutzmittel gedacht werden.

Pflanzenschutzdienst Hessen, Rp Gießen – LW 45/2012