Dem Raps einen erfolgreichenStart verschaffen
Da ein Großteil des Ertrages bereits während der Vorwinterentwicklung festgelegt wird, benötigt Raps besonders im Herbst ein ideales ackerbauliches Management. Neben der Wahl eines tiefgründigen, gut mit Nährstoffen versorgten Standortes, ist es entscheidend, die Vorfrucht auf den Raps als zentrales Glied der Fruchtfolge abzustimmen. Alternativ zu Gerste bieten auch Erbsen als Stickstofflieferanten ideale Vorfruchteigenschaften. Wurden bei der Herbizidmaßnahme der Getreidevorfrucht im Frühjahr Sulfonylharnstoffe eingesetzt, sind diese Flächen insbesondere nach ausgeprägter Sommertrockenheit für den Rapsanbau zu meiden.
Ziel ist, den Raps mit 10 bis zwölf Blättern und einem Wurzeldurchmesser von zirka 10 mm nicht vorzeitig schossend in den Winter zu bringen.
Bereits bei der Getreideernte sollte, sofern das Stroh nicht abgefahren wird, auf eine optimale Verteilung geachtet werden. Nur so sind zuverlässiger Aufgang und sichere Herbizidwirkung gewährleistet. In die Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung vor Raps ist es ratsam eher etwas mehr als zu wenig Aufwand zu investieren.
Hinsichtlich der Sortenwahl darf die Ertragsaussicht nicht als einziges Kriterium herangezogen werden. Die Wahl der Sorte muss standortangepasst erfolgen. Dazu sei auf die Sortenempfehlung der Offizialberatung hingewiesen.
Zur Saat selbst müssen die besten Witterungs- und Bodenbedingungen genutzt werden. Wie bei der Spätsaat 2022 unter feuchten Bedingungen erfahren, kann eine Direktsaat in die Stoppel oder sogar die Einzelkornablage unter etwas ungünstigeren Bedingungen den entscheidenden Startvorteil für den Rapsaufgang bieten. Die Saatstärke richtet sich dann hauptsächlich nach Standortbedingungen und Sorte und kann von etwa 30 bis 60 Körnern/m² auch abhängig von der Saattechnik stark variieren. Entsprechende Informationen sind den aktuellen Veröffentlichungen der Offizialberatung zu entnehmen.
Simon Freitag, DLR