Deutschland ist kein Vitaminmangelland

Gesunde Menschen benötigen keine Nahrungsergänzungsmittel

Die überwiegende Zahl der Menschen in Deutschland ist mit Vitaminen ausreichend versorgt. Das zeigen repräsentative Studien, deren Ergebnisse die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einer Stellungnahme zusammengefasst hat.

Statt zu Vitaminpillen sollte man lieber zu gesunden Lebensmitteln greifen.

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Vitaminmangel und dadurch be­dingte Krankheiten kommen in Deutschland äußerst selten vor. Meldungen wie Deutschland sei ein Vitaminmangelland spiegeln daher die tatsächliche Situation der Vitaminversorgung nicht wider. Vielmehr verunsichern sie die Verbraucher. Viele befürchten auf­grund der Meldungen einen Mangel und meinen, ungünstige Ernährungs- und Lebens­gewohnhei­ten durch Einnahme von Vitaminen und anderen Nährstoffen ausgleichen zu können.

Ein Zuviel kann sogar schaden

Studien haben bisher nicht den Nachweis erbracht, dass die Folgen eines ungünstigen Ernährungsverhaltens durch Einnahme von Vitaminpräparaten oder ande­ren Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden können. Zudem steht dem fehlenden Nutzen der Einnahme von Vitaminpräparaten das Gesundheitsrisiko durch zu hohe Zufuhrmengen gegenüber, insbesondere dann, wenn hoch dosierte Präparate über eine längere Zeit eingenommen und zusätzlich angereicherte Lebensmittel verzehrt werden.

Nur in folgenden Situationen wird auch bei Gesunden eine gezielte Ergänzung der Ernährung mit einzelnen Vitaminen und anderen Nährstoffen als Präparat empfohlen beziehungsweise ist Bestandteil der medizinischen Betreuung:

  • Neugeborene: 3-mal 2 mg Vitamin K.
  • Säuglinge: täglich 10 µg Vitamin D und 0,25 mg Fluorid.
  • Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten: täglich 400 µg Folsäure, möglichst schon spätestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft und während des ersten Drittels der Schwangerschaft.
  • Schwangere und Stillende: nach Rücksprache mit dem Arzt 100 (bis 150) µg Jodid pro Tag, bei nachgewiesenem Eisenmangel auch Eisen.
  • Menschen, die sich nicht oder kaum im Freien aufhalten und deshalb das Sonnenvitamin nicht oder nur in geringem Maß im Körper selbst bilden: Vitamin D.
Jodiertes und fluoridiertes Speisesalz verwenden

Der Gesamtbevölkerung empfiehlt die DGE die Verwendung von jodiertem und fluoridiertem Speisesalz sowie damit hergestellter Lebensmittel.