DLG-Feldtage 2014 mit neuem Besucherrekord

Veranstalter, Aussteller und Besucher sehr zufrieden

Die DLG-Feldtage 2014 sind mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Wie die veranstaltende Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft mitteilte, haben über 23 000 Fachleute aus ganz Deutschland und aus dem benachbarten Ausland letzte Woche das Ausstellungsgelände am Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum in Bernburg-Strenzfeld (Sachsen-Anhalt) besucht.

Am Stand von Rapool erläuterte Dania Bornhöft, wie Zwischenfrüchte das Bodenleben fördern können.

Foto: Becker

Rund 2300 der Besucher kamen der DLG zufolge aus dem Ausland, was eine Steigerung um rund 14 Prozent gegenüber 2012 entspreche. Die Mehrzahl der Auslandsbesucher kam aus Polen, Österreich, aus den Niederlanden, Russland, aus der Schweiz und aus der Ukraine. Insgesamt registrierte die DLG Besucher aus 42 Ländern (2012: 25 Länder). Damit hat die Internationalität der DLG-Feldtage deutlich zugenommen.

Den Landwirten und Fachleuten aus der Agrarwirtschaft bot sich auf dem Gelände ein umfassendes Informationsangebot, das dem Bedarf der Besucher entsprochen habe, so eine Befragung eines neutralen Marktforschungsinstituts an den drei Veranstaltungstagen. Auch die Aussteller zeigten sich sehr zufrieden und sprachen von sehr gut vorbereiteten und mit gezielten Fragen auf die Stände kommenden Landwirten.

Ratlosigkeit bei Raps ohne Insektizid-Beize

Neben den zahlreichen Angeboten der ausstellenden Firmen bot sich dem Besucher ein volles Programm, bei dem von Verbänden und Organisationen Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden zu quasi allen Teilbereichen der Landwirtschaft organisiert wurden. Ein beherrschendes Thema war das Verbot von Neonikotin-haltigen Insektizidbeizen im Raps. Im „Themenzentrum Beizung“ waren sich Vertreter von Industrie, Bauernverband, Wissenschaft und Handel einig, dass dieses Verbot aus fachlicher Sicht nie hätte kommen dürfen.

Auch bei einem Pressegespräch des Rapszüchtungsunternehmens Rapool wurde dieses Verbot thematisiert und auch Folgerungen für die Praxis abgeleitet. Udo Heimbach vom Julius-Kühn-Institut gab zu: „Wir schwimmen hier etwas, denn Raps ohne insektiziden Beizschutz gab es in den letzten Jahrzehnten quasi nicht.“ Er rief die Bauern dazu auf, verschiedene pflanzenbauliche Möglichkeiten auszuprobieren und ihre Erfahrungen der Beratung mitzuteilen.

Bienenschutz ist allgegenwärtig

Allgemein wurde empfohlen, die Saatstärken leicht anzuheben, nicht zu früh zu säen, vor der Rapsaussaat nicht zu pflügen und insgesamt für optimale Saat- und Auflaufbedingungen zu sorgen; auch der Anbau von Fangpflanzen sei zu prüfen. Gegen Rapserdfloh könne zudem je nach Befallssituation eine Pyrethroid-Spritzung erfolgen. „Wer keine Gelbschalen aufstellt, ist selber schuld“, so Dr. Heimbach.

Ursache für das Neonikotinoid-Verbot war bekanntlich ein Bienenschaden im Rheingraben 2008. Nicht nur hinsichtlich der Beiztechnik, die heute strenge Vorgaben zum Abrieb und zur Staubentwicklung bei der Aussaat einhalten muss, hat sich seitdem einiges getan; auch die Kommunikation mit den Imkern wird seitdem von den Pflanzenschutzfirmen intensiv gesucht. So suchte Bayer beispielsweise in einer Aktion den „Superimker“ und Syngenta versucht mit der Initiative „Syngenta Bienenweide“, Landwirte für die Aussaat von Blühflächen für Bienen und bestäubende Insekten zu gewinnen.

Insgesamt zeigten sich die Pflanzenschutzmittel-Produzenten mit der aktuellen Lage sehr zufrieden, denn auch außerhalb der Feldtage sei das Geschäft wegen des milden Winters und relativ trockenen und warmen Frühjahres sehr gut gelaufen. Heinz Breuer von Bayer CropScience sprach von einem Plus von rund sechs Prozent im gesamten deutschen Pflanzenschutzmarkt. Dr. Gerd Küst von Spiess Urania ging davon aus, dass durchschnittlich eine Behandlungsmaßnahme mehr gelaufen ist als im letzten Frühjahr.

Clearfield-System passt nicht in die Landessortenversuche

Warum Züchtung und Pflanzenschutz immer mehr Hand in Hand gehen, verdeutlicht das seit zwei Jahren zugelassene Clearfield-System. Die entsprechenden Pflanzenschutzmittel können nur in Clearfield-resistenten Rapssorten eingesetzt werden, was dort aber die Bekämpfung einiger Problem­unkräuter und auch von Ausfallraps ermöglicht.

Wie Matthias Schmauch von Pioneer betonte, sind viele Landwirte an diesen Sorten und den dazu gehörenden Mitteln sehr interessiert, obwohl die Beratung dem System teilweise sehr kritisch gegenübersteht. „Wir wollen unsere Sorten nicht in den LSV prüfen lassen, weil sie nur im System überlegen sind“, so Schmauch. Die Einführung müsse daher über den Landwirt und die entsprechende Nachfrage erfolgen.

KB – LW 26/2014