Effizienter Düngemitteleinsatz

Düngemittel können nur effizient eingesetzt werden, wenn möglichst viele Informationen zu allen relevanten Parameter der Anwendung vorliegen. Analysen von Bodenproben sind – neben der eingesetzten Düngemittelart – von höchstem Informationswert zur Pflanzenverfügbarkeit vorhandener Nährstoffe.
Um ökonomisch und ökologisch relevante, aber vermeidbare Verluste frühzeitig zu erkennen, ist eine Bodenprobe grundlegend. Zudem muss gemäß der Düngeverordnung vor der Düngung einer Kultur mit wesentlichen N-Mengen der Düngebedarf mittels Düngebedarfsermittlung berechnet werden.
Eine Vorratsdüngung ist für Stickstoff und Schwefel, abhängig von der Düngemittelart, oft nur bedingt und kurzfristig möglich. Die Umsetzung von Stickstoffverbindungen in wasserlösliche oder gasförmige Moleküle kann zu hohen Verlusten führen, die häufig nicht bemerkt werden.
Zertifizierte Verfahren der Nmin-Bodenanalyse nach VD-LUFA oder der Elektro Ultra Filtration (EUF) sind Vergleichswerten sowie nicht-verifizierten Messergebnissen im Feld, beispielsweise mit Elektronik-Sonden, in jedem Fall vorzuziehen. Dies gilt auch für Analyseergebnisse, die außerhalb der subjektiv erwarteten N-Mengen liegen.
Sofern zum Düngezeitpunkt noch keine Analysewerte vorliegen, können überbrückend die Nmin-Werte der vergangenen Frühjahrsbeprobungen (5-jähriges Mittel) zu den entsprechenden Vorfrucht-Hauptfrucht-Kombinationen angenommen werden. Sobald die aktuellen Nmin-Werte vorliegen, ist der vorläufige N-Düngebedarf um die tatsächlichen Nmin-Werte zu korrigieren und weitere N-Gaben sind entsprechend anzupassen (Differenz als Zu- oder Abschläge übertragen).  
Simon Freitag, Dienstleistungs­zentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück