Ehrenplakette des HBV für Familien Handke und Hohmann

HBV-Präsident Schmal ehrte erfolgreichen Zuchtbetrieb

Die höchste Auszeichnung, die alljährlich seitens des Hessischen Bauernverbandes für erfolgreiche Zuchtbetriebe vergeben wird, wurde dieses Jahr von HBV-Präsident Karsten Schmal an den bekannten Fleckviehzuchtbetrieb der Familien Handke und Hohmann im Wächtersbacher Ortsteil Leisenwald überreicht.

HBV-Präsident Karsten Schmal verlieh die Ehrenplakette des Verbandes für besondere Erfolge in der Rinderzucht an die Familien Handke und Hohmann in Leisenwald.

Foto: Grünhaupt

Dabei waren die Voraussetzungen auf dem Betrieb zu Beginn alles andere als gut, denn aufgrund von Kriegshandlungen wurde der Hof in den letzten Wochen des 2. Weltkrieges zerstört und von der Familie anschließend wiederaufgebaut. Der anfangs im Nebenerwerb geführte Hof wurde Zug um Zug erweitert und bereits im Jahr 1976 erfolgte der Umbau des vorhandenen Anbindestalles zum Fressliegeboxenstall mit Melkstand. Es folgten weitere Entwicklungsschritte im baulichen Bereich und inzwischen sind in den verschiedenen Stallungen knapp 300 Kühe mit kompletter Nachzucht untergebracht. Die vorhandene Flächenausstattung mit Acker und Grünland bildet die Basis für die Versorgung des Viehbestandes und die vorhandene Biogasanlage wird schwerpunktmäßig mit Festmist und Gülle betrieben.

Die Fleckviehherde des Betriebes basiert auf mehreren Kuhstämmen, die sich im Betrieb offensichtlich sehr gut durchsetzen konnten und über viele Jahre hinweg immer wieder herausragende Kühe brachten. Seit mehreren Jahren liegt das Leistungsniveau auf dem Betrieb Handke/Hohmann bei über 10 000 kg Milch mit guten Inhaltsstoffen und die Spitzenkühe der Herde haben diesen Bereich immer wieder deutlich überschritten.

Wesentlich zum züchterischen Fortschritt haben Bullen aus den bekannten Linien wie Horex, Renner, Ralbo oder Streif beigetragen und aktuell fallen vor allem die Töchter und Enkelinnen des bekannten Vererbers Hutera durch besondere Leistungssicherheit auf, so Erhard Handke bei der Vorstellung der Herde. Neben der Leistungsfähigkeit fällt die Herde auch durch einen hohen Anteil an exterieurstarken Kühen auf und nicht nur bei regionalen Schauen standen Kühe aus der Herde oftmals vorn. 2017 wurde die Wille-Enkelin Loja beim Maimarkt in Mannheim zur Siegerkuh erklärt und ihre Halbschwester Lybra stand bei Zukunft Rind 2018 in Alsfeld ebenfalls auf dem Platz der Siegerin; die Hutboy-Tochter Natra konnte sich für das Finale bei den alten Kühen ebenfalls 2018 in Alsfeld qualifizieren.

Auch bei Jungzüchterwettbewerben ist der Betrieb in den letzten Jahren immer bei den erfolgreichsten Adressen gewesen. Nachdem vor Jahren die Schwestern Iris, Ute und Elke Handke und genauso Bernd Hohmann mehrfach bei Jungzüchterveranstaltungen Spitzenplätze belegen konnten, hat die heutige junge Generation jetzt diesen Bereich übernommen und in den vergangenen Jungzüchterwettbewerben war der Betrieb sehr stark präsent und in den Siegerlisten häufig zu finden. Mehr als einmal waren der Betrieb Handke/Hohmann mit sechs Rindern in Alsfeld vertreten und beim Gruppenwettbewerb aktiv und erfolgreich mit von der Partie. Die Spitzenplätze, die Johanna Handke in den letzten Jahren bei den Jungzüchterwettbewerben erreichte, lassen erwarten, dass sie auch in den kommenden Jahren noch mehrfach bestens präsent sein wird und ihre jüngeren Schwestern Kerstin und Emily sowie die Cousine Anne Kistner waren bei Vorführwettbewerben häufig vertreten. Insgesamt ist der Betrieb ein sehr gutes Beispiel dafür, dass die Möglichkeit der aktiven und erfolgreichen Beteiligung bei züchterischen Veranstaltungen nicht von der Herdengröße abhängig ist und dieses bei Höfen mit relativ großen Milchviehherden auch durchaus umsetzbar ist.

Einer der erfolgreichsten Anbieter bei Fleckvieh

Gleiches gilt für den Zuchtviehverkauf, denn auch hier ist der Betrieb Handke/Hohmann regelmäßig mit erstklassigen Jungkühen am Marktplatz Alsfeld vertreten und gehört zu den erfolgreichsten Anbietern von Fleckvieh-Genetik im abgekalbten Bereich. Neben der Arbeitserledigung auf dem kontinuierlich gewachsenen Betrieb ist es für alle beteiligten Generationen immer wichtig gewesen, die Belange des Berufsstandes im Ehrenamt aktiv mitzuvertreten. Beide Betriebsleitergenerationen sind ehrenamtlich in diversen Gremien und auch in den örtlichen Vereinen aktiv, außerdem wird das Projekt Schulbauernhof unterstützt. Mit der Verleihung der Ehrenplakette, so Präsident Karsten Schmal bei seiner Laudation, würdigt der Verband die Aktivität und das Engagement der gesamten Familie, das seit langer Zeit gegeben ist.

Grünhaupt, LLH Kassel – LW 36/2018