Eingelagertes Getreide kontrollieren

Jedes Jahr verderben durch Lagerpilze oder Vorratsschädlinge große Mengen Getreide. Das darf erst recht bei diesen Getreidepreisen nicht passieren.
Trocken eingelagertes Getreide lässt sich sehr gut schützen, wenn das Lager in regelmäßigen Abständen (alle 2 bis 4 Wochen) bei trockener Außenwitterung belüftet wird. Dazu sollte die Luftrate mindestens rund 20 cbm Luft je cbm Getreide und Stunde betragen. Die Zuluft sollte 5° C kälter als das Getreide sein.
Nach der Ernte ist zu prüfen, ob das Getreidelager stabil ist. Dies kann über den Temperaturverlauf im Haufen erfasst werden. Wenn die Temperatur fällt, nimmt die mikrobielle Tätigkeit ab. Steigt die Temperatur, besteht die Gefahr, dass Mikroben mit der Umsetzung von Nährstoffen beginnen.
Schüttkegel sind in jedem Fall einzuebnen, um den Kamineffekt und die daraus resultierenden Luftbewegungen zu vermeiden.
Unter Dach gelagertes Getreide sollte nicht mit Folie abgedeckt werden, weil sich sonst Kondenswasser bildet. Ein Schutzflies ist in diesem Fall besser.
Wo es möglich ist, kann säurebehandeltes Getreide über eine Minimalbelüftung gekühlt wer-den. Die Belüftung sollte frühes­tens zwei Wochen nach Einlagerung einsetzen. Falls konserviert wurde, sind die bezogenen und verbrauchten Säuremengen zu dokumentieren, um die Vorschriften aus dem Futtermittelrecht zu erfüllen und bei möglichen CC-Prüfungen nicht gemahnt zu werden.
Nicht konserviertes Getreide ist erst bei einer Feuchte unter 14 Prozent und einer Temperatur unter 15° C sicher lagerfähig.
Um nicht im Blindflug zu füttern, sollte man eine Getreideuntersuchung bei der LUFA mit der NIRS-Methode durchführen lassen. Nur bei bekannten Nährstoffgehalten des Getreides können bedarfsgerechte Mischungen zusammengestellt werden. Je nach Rohproteingehalt im Getreide sind erhebliche Einsparungen beim sehr teuren Sojaschrot möglich.  Thomas Fögen