Einjährige Fachschule in Alsfeld eröffnet

Start der „Winter-Winter-Schule“

Ein Tradition bereits seit über 100 Jahren: Das Wintersemester 2015/16 in der Landwirtschaftsschule in Alsfeld hat begonnen. 28 Studierende der Unterklasse und 23 Studierende der Oberklasse nahmen in der vergangenen Woche den Unterricht in der landwirtschaftlichen Fachschule auf.

Gruppenbild zur Eröffnung des Wintersemesters. Die Unterklasse und Oberklasse mit der Lehrerschaft und den Ehrengästen vor der Landwirtschaftsschule und Schulleiter Freimut Krug (M).

Foto: Günther Krämer

Schulleiter Freimut Krug freute sich über das große Interessen der angehenden Landwirte an der Fachschule in Alsfeld und machte deutlich: „Unterricht ist ein Stück Nehmen und Geben.

Die Lehrkräfte vermitteln das notwendige landwirtschaftliche Wissen, weisen auf die Herausforderungen der Landwirtschaft in der Gegenwart und auch in der Zukunft hin“. Der „Handwerkskoffer“ werde den Studierenden in Theorie aber auch in der Praxis, auf dem Feld, im Stall, in den Betrieben, näher gebracht. Das richtige Maß zwischen Theorie und Praxis zeichne den Erfolg der Landwirtschaftsschule Alsfeld aus, so Krug.

Ausbildungsbetriebe sind teils sehr weit entfernt

Der Schulleiter erinnerte die Studierenden auch an eine sogenannte Bringschuld. Denn „Ehrgeiz, Aufmerksamkeit und Einsatz sind Voraussetzungen, die jeder, der am Wintersemester teilnimmt, auch mitzubringen hat. Nur wenn beides zusammen harmoniert, wird sich letztlich auch der Besuch der landwirtschaftlichen Fachschule für den eigenen Betrieb und damit auch für die Landwirtschaft insgesamt positiv auswirken.“

Die Landwirtschaftsschule Alsfeld hat einen guten Ruf weit über die Region hinaus. Das wird auch daran deutlich, dass Schüler aus ganz Hessen und teils auch aus dem südlichen Niedersachsen am zweijährigen Wintersemester teilnehmen und dabei eine weite Anfahrt von teils über 100 Kilometer auf sich nehmen, um sich ausbilden zu lassen. Die Aus- und Fortbildung ist in der Landwirtschaft qualitativ sehr hoch und zugleich besonders wichtig, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

„Den landwirtschaftlichen Nachwuchs für die Zukunft fit zu machen, damit der Betrieb erfolgreich im Wettbewerb bestehen kann, das ist die Aufgabe der Fachschule. Das ist nicht leicht, denn ständig steigen die Anforderungen an die Betriebsleiter“, erklärte Freimut Krug.

LLH-Direktor Andreas Sandhäger freute sich, „dass das Haus wieder voll ist.“ Das liege sowohl am Standort, als auch an der guten Qualität der landwirtschaftlichen Fachschule. Sandhäger ging auf die derzeit schwierige Lage der Betriebe in Bezug auf die niedrigen Erzeugerpreise sowie den Absatz der landwirtschaftlichen Produkte auf den nationalen sowie den internationalen Agrarmärkten ein.

„Die Themen bestimmt der Verbraucher“

Themen, mit denen sich die Betriebsleiter auseinander setzen müssen, bestimme der Verbraucher, stellte er weiterhin fest. Als Beispiele wies er auf das Tierwohl, die nachhaltige Erzeugung oder die Umsetzung der Klimaschutzziele hin. Landwirte müssten sich der Vielfalt der gesellschaftlichen Ansprüche stellen.

Kurt Wiegel, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Vogelsberg und Udo Kornmann vom Verein der Ehemaligen Alsfeld sowie Walter Lang vom Verein für landwirtschaftliche Fortbildung Lauterbach, als auch Patrik Linker von der Hessischen Land­jugend, richteten weitere Gruß­worte an die neuen Fachschüler.

Krämer – LW 51/2015