Einschnitte für den Pflanzenbau
Ein Jahr der Entscheidung wird 2016 mit Blick auf die weitere Zulassung von Glyphosat. Dieses Breitbandherbizid ist zum Symbol geworden und hat die Diskussion um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angeheizt. Von den zuständigen Stellen, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), wurde es als unbedenklich eingestuft. Ob das angesichts der öffentlichen Diskussion ausschlaggebend ist, muss man mit Sorge abwarten. Denn mit dem Mittel steht und fällt die minimale Bodenbearbeitung, die mit Blick auf den Boden- und Erosionsschutz, der Bekämpfung von Problemunkräutern und der Energieersparnis große ökologische Vorteile hat.
Wie eng es beim Pflanzenschutz schon geworden ist, zeigt sich im Kartoffelbau. Nachdem Fipronil keine Notfallzulassung mehr erhält, steht in diesem Jahr kein Mittel mehr zur Drahtwurmbekämpfung zur Verfügung. Ein beträchtlicher Anteil der Speisekartoffeln wird nicht zu vermarkten sein. Derweil geht das zweijährige Moratorium für die neonikotinoiden Beizen in diesem Jahr zu Ende. Nach einer Überprüfung soll über die Wiederzulassung entschieden werden. Doch hier gilt das gleiche wie bei Glyphosat.
Cornelius Mohr – LW 5/2016