Einweihung der neuen Obstproduktionsstätte

Mitten im Obstgürtel von Mainz wird investiert

Von den zahlreichen Junglandwirten, die in Mainz-Finthen in den Obstbau investieren, ist Sven Schmitt aus der Kurmainzstr. 12 nur einer. Sie sind eine gut funktionierende Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützen, sagte Schmitt.

Die junge Familie Schmitt hat sich mit dem Bau der Halle weiterhin dem Obstbau verschrieben.

Foto: Setzepfand

Dass er die Investition von einer Million Euro in die Halle mit Wohnraum für Saisonarbeitskräfte, Werkstatt, Pflanzenschutzlager, Aufenthaltsraum, Großküche und Kühllager getätigt hat, das scheint der sympatische 26-jährige Obstbaumeister schon fast zu bereuen: „Es könnte ja viel einfacher sein, wenn mein Onkel, mein Vater und ich irgendwo arbeiten gehen würden.“ Denn die Rahmenbedingungen sind angesichts der abnehmenden Pflanzenschutzmittelzulassungen für den Obstbau alles andere als rosig. Und dennoch haben es die drei Gesellschafter, Günter, Lothar und Sven (daher GLS GbR) gewagt, den Schritt in die Zukunft zu gehen und weiterhin auf den Obstbau zu setzen.

Da der Onkel, Günter Schmitt, bald in Rente gehen darf – auf seinem Hof bisher jedoch die Produktionsstätte ist – habe man sich zu diesem Schritt entschieden. Die Alternative sei eine hohe Investition in die alten Gebäude in der Kurmainzstr. 12 gewesen.

Am Sonntag, 19. Juni, ab 11 Uhr, wird in der Uhlerbornstr. 50, in Mainz-Finthen die neue Halle der GLS GbR eröffnet. GLS steht für Günter, Lothar und Sven Schmitt.

Foto: Setzepfand

Der frisch gebackene Familienvater Sven Schmitt hat seinen Meister 2012 in Rheinbach am DLR Rheinpfalz erlangt und arbeitet seither Vollzeit im Betrieb seines Onkels und Vaters mit. Zuvor hat er eine Lehre in Ingelheim absolviert und Erfahrungen in Bornheim beim Betrieb Schmitz-Hübsch sowie in Walbeck an der holländischen Grenze gesammelt. Seit 2014 ist er Teilhaber in der GbR. Der Betrieb bewirtschaftet 70 ha davon 50 ha Baumkulturen, 12 ha Ackerbau zum Wechsel der Fruchtfolge und 8 ha Spargel. Näheres zum Betrieb selbst in der kommenden Ausgabe des LW.

Produktionsstätte und Wohnraum

Die neue Halle wird von Stahlstützen mit Leimbindern getragen, die Wände haben eine 60 mm Dämmung, die Trapezblechdecke hat eine 100 mm Dämmung. Auf der linken Seite wurden Sozialräume, wie Toiletten und Aufenthaltsraum für die Saisonarbeitskräfte angelegt, gemauert mit 300 mm KS und 80 mm Styropor gedämmt. Darüber sind deren Wohnräume: Gemeinschaftsdusche, -toiletten und zwölf Zweibettzimmer á 13,64 m² mit Fußbodenheizung.

Noch sind die Bauarbeiten in vollem Gange.

Foto: Setzepfand

Eine Vorarbeiterwohnung von 52 m² wird von einem fest angestellten Arbeiter mit seiner Familie bewohnt.

Gegenüber der Einfahrt, am Ende der Halle liegt die Werkstatt, die 7,5 x 12 m umfasst, auch sie hat eine Fußbodenheizung, die von einer Hackschnitzelanlage gespeist wird. Der Spargelvorwasch und Schockraum umfasst 7,5 x 4 m und liegt vorne links. Ein Verarbeitungsraum zum Sortieren, Wiegen oder Verpacken von Obst und Spargel schließt sich an. Das Büro misst 7,5 x 2,5 m. Eine LKW-Laderampe vervollständigt die Logistik. Noch ist das Kühlhaus nicht eingebaut, noch steht der Spargelschocker in der Kurmainzstr. 12, doch langsam werden die Maschinen in die neue Halle wandern, die dem Betrieb viel Raum und ein neues zuhause bietet.

Wer mehr wissen möchte, kommt zum Hoffest am Sonntag, 19. Juni, ab 11 Uhr:

Feld- und Hofführungen, Finther Kirchenmusik ab 11.30 Uhr, Hüpfburg und Spielwiese und Livemusik mit BeM3 – Live Acoustic-Entertainement. Für das leibliche Wohl ist mit Spargelgerichten mit Schnitzeln und Bratwürsten von den eigenen Schweinen sowie mit Weinen und Erdbeer-Variationen zum Dessert gesorgt.

zep – LW 24/2016