Elfenkräuter, Schnittgrün und LED-Belichtung
Einblick in Forschungsarbeiten beim Campus-Fest Geisenheim
Im zweijährigen Turnus öffneten sich am vergangenen Wochenende beim „Open Campus“ in Geisenheim die Tore für Jedermann. „Forschung, Lehre und Praxis zum Anfassen“ hieß es und es bestand die Möglichkeit, sich bei der Forschungsanstalt Geisenheim, dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, dem Deutschen Wetterdienst und der Hochschule RheinMain in Gewächshäusern, Lehrsälen und auf den Versuchsfeldern über aktuelle Forschungsprojekte und Versuchsanstellungen zu informieren.
LLH-Fachgebietsleiterin Birgit Hagendorf-Mehr stand mit ihren Kollegen den vielen Interessierten Rede und Antwort. Diese konnten sich über die moderne SchnittÂgrünerzeugung, neue Produktionstechniken sowie über die Erzeugung von TomaÂten und Paprika in Foliengewächshäusern und insbesondere über aktuelle Erkenntnisse zum Einsatz neuer Belichtungstechniken über LED-Strahler in Gewächshäusern informieren. Ein breites Spektrum von Basilikum-Kräutern hatten die LLH-Spezialisten zur Demonstration kultiviert. Mit 15 verschiedenen Sorten, die unter dem Label „Elfenkräuter“ geschützt sind, wurden so nicht nur Salatwürzen und Kräuter zur Tellerdekoration herangezogen. Durch die vielen Aromen und Blütenstände entstehe auch eine Bienenweide, so der stellvertretende Fachgebietsleiter Helmut Müller. Zu den vielen Gebrauchsmöglichkeiten werde Basilikum auch zur Aromatisierung von Parfums, Zahnpasta und Mundwasser genutzt.Für Köche kam ein Stand des LLH gelegen, an dem Kräuter für die berühmte „Frankfurter Grüne Soße“ und für Tees angeboten wurden. Mit tolz präsentierte der LLH ein umfangreiches Kübelpflanzensortiment, das auf der Bundesgartenschau in Koblenz ausgezeichnet wurde (siehe LW Hessenbauer 36/2011, Seite 47). Unter den Pflanzen befindet sich auch „Pettitcoat“, die Balkonpflanze des Jahres 2011.
Zusammenarbeit mit dem Bundessortenamt
Im nahegelegenen Monrepos-Park betreut das Gartenbauzentrum des Landesbetriebes eine umfangreiche Sammlung von Rosenzüchtungen die wie auch andere Ziergehölze in Zusammenarbeit mit dem Bundessortenamt und anderer Sichtungsstandorte auf charakte<Âristische Merkmale wie Reichblütigkeit, Winterhärte oder Anfälligkeit gegenüber Krankheiten bewertet werden.
In den Obstanlagen des Monrepos Park präsentiert sich eine große Zahl sowohl bewährter als auch neuer Obstsorten. Auch hier werden hinsichtlich der Marktqualität, der Anbausicherheit, dem Geschmack und der Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen wichtige Entscheidungshilfen gegeben. Für Naturfreunde stellte man viele Fortbildungskurse vom Obstbaumschnitt bis zur Gartengestaltung vor.
Dr. Ernst-August Hildebrandt, LLH