Empfehlungen zur Spätsaat von Winterweizen

Mittlerweile herrschen für die Weizenaussaat überwiegend relativ günstige Bedingungen und wir befinden uns im optimalen Zeitfens­ter hierfür. Jedoch zum Ende des Monats, im Regelfall so ab der letzten Oktoberwoche/ersten Novemberwoche, werden die Bedingungen immer ungünstiger. Auf diese sich einstellenden Spätsaatbedingungen müssen wir mit entsprechenden Maßnahmen (wie Sortenwahl, Anpassung der Aussaatstärke, entsprechende Beizmaßnahmen bei Brachfliegengefährdung) reagieren.
Mitte Oktober reichen, je nach Sortentyp, noch 300 bis 350 keimfähige Körner/m2. Zum Ende des Monats kann die Saatmenge auf 350 bis 380 kf. Körner/m2 erhöht werden.
Im November – vor allem ab der Monatsmitte – sollte die Aussaat­stärke, je nach tatsächlich vorherrschenden Aussaatbedingungen, nicht mehr unter kf. 400 Körner/m2 ausfallen. Zum Ende des Monats und Anfang Dezember ist es dann ratsam die Saatmenge auf 425 Körner zu erhöhen.
Bei ungünstigen Bedingungen (schwierige Saatbedingungen oder Höhenlage) ist ein Zuschlag von 10 Prozent anzusetzen. Bei der Anpassung der Aussaatstärke müssen aber auch die Sorteneigenschaften (Reife, Bestockungsfähigkeit, Kompensationsfähigkeit, Winterhärte und andere Eigenschaften der Sorte) sowie der Sortentyp (Ertragsaufbau) der einzelnen Sorte Berücksichtigung finden.
Bei sehr spät räumenden Vorfrüchten (wie Zuckerrüben oder Kohl) sollten nur noch spätsaat­verträgliche Sorten wie beispielsweise Akteur, Kerubino, Brilliant, Cubus, Hystar, JB Asano, Julius, Kometus, Manager, Meister, Mercato, Mulan, Premio, Primus, Schamane, Smaragd, und Türkis zur Aussaat kommen.
Kommt es zu noch späteren Aus-saat­terminen, sollte man abwägen, ob es nicht sinnvoller wäre eine Wech­selweizensorte zu säen. Hierzu empfehlen sich die Sorten Taifun, SW Kadrilj, KWS Chasim oder KWS Scirocco. LLH Beratungsfax