Endspurt im Weihnachtsgeschäft
Stabile Schlachtschweinenotierungen in der EU
In der vergangenen Woche sind die Schlachtbänder noch einmal auf Hochtouren gelaufen. Die letzten traditionellen Weihnachtsartikel für die Kunden wurden produziert, und die Mäster leerten ihre Ställe vor den Feiertagen. Der Schweinemarkt war laut Analysten bei regen Geschäften auf hohem Niveau ausgeglichen.

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Drittlandsexport schwach
In Belgien und den Niederlanden waren die Ankaufspreise für Schlachtschweine vergangene Woche ebenfalls unverändert. Sie dürften es bis nach den Weihnachtsfeiertagen auch bleiben. In Frankreich verharrte die Notierung am Marché du Porc Breton bereits die dritte Woche in Folge bei 1,807 Euro/kg SG. Nach dem Weihnachtsfest wird mit einem höheren Schweinebedarf gerechnet, da die Produktion von Schweinefleisch für Sonderangebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel im Januar anläuft. Auch Danish Crown (DC) bezahlt die Schlachtschweine in dieser Woche unverändert. Einem für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich gebremsten Drittlandsexport stehe eine gute Schweinefleischnachfrage im EU-Binnenmarkt gegenüber, berichtete das Unternehmen. In Spanien scheint ebenfalls eine Phase stabiler Schlachtschweinepreise eingeleitet; die Notierung am Mercolleida blieb mit 1,645 Euro/kg Lebendgewicht (LG) stabil. Für die kommenden zwei Wochen wird mit einem ruhigen Markt gerechnet, da in vielen Schlachtbetrieben die Mitarbeiter im Urlaub sind.
Rekordpreis zu erwarten
In der Woche zum 11. Dezember hatten die Schlachtschweinepreise in der EU noch einmal leicht zulegen können. Nach Angaben der EU-Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller meldenden Mitgliedstaaten 204,14 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,73 Euro oder 0,4 Prozent mehr als in der Vorwoche. Bezogen auf das Gesamtjahr dürfte sich der Anstieg gegenüber 2021 auf etwa 30 Prozent belaufen und mit 185 Euro/100 kg ein Allzeithoch erreichen. Dem stehen jedoch auch die deutlich höheren Produktionskosten der Erzeuger gegenüber. In der Berichtswoche konnten sich die Mäster in den baltischen Staaten Lettland und Litauen über die höchsten Zuschläge von 5,8 Prozent beziehungsweise 6,1 Prozent freuen. Überdurchschnittlich stiegen auch die Preise für schlachtreife Schweine in Österreich, Slowenien und Tschechien, und zwar um 2,2 bis 2,9 Prozent. Aus Polen und Ungarn fehlten in der Berichtswoche Meldungen, ebenso aus Italien. Die Schlachtunternehmen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien zahlten ihren Erzeugern zwischen 1,0 Prozent und 1,8 Prozent mehr Geld für ihre Tiere. Unverändert blieben die Abrechnungskonditionen in Frankreich, Rumänien und Bulgarien. Zu den wenigen Ländern mit niedrigeren Schlachtschweinepreisen als in der Vorwoche zählten Spanien und Estland, aus denen jeweils ein Minus von 1,5 Prozent gemeldet wurde.
age – LW 51/2022