Energiegetreide ist durch späte Saat gesünder
Pflanzenschutzintensität in der Biomasseproduktion
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell, aber auch die Intensität mit, der Pflanzenschutzmittel in der Biomasseproduktion eingesetzt werden, wird sehr kontrovers diskutiert. Gerade im Getreideanbau zur Nutzung als Ganzpflanzensilage (GPS) reicht die Bandbreite der Diskussion vom totalen Verzicht auf jeglichen Pflanzenschutz bis hin zur intensivsten Bestandsführung.
In der Frage der Unkrautbekämpfung herrscht mittlerweile relative Einigkeit. Der Standpunkt, „auch Unkraut ist Biomasse“ wird heute nur noch von einigen wenigen vertreten. Zu hoch sind die Ertragsdepressionen, die durch einen hohen Unkrautbesatz hervorgerufen werden. Die Bekämpfungsschwelle liegt in der Biomasseproduktion nur unwesentlich über der der Körnernutzung.Anders sieht es beim Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern aus. Bundesweit gibt es kaum Versuchsergebnisse, die sich mit dem Thema befassen, in wie weit sich die Gesunderhaltung des Blattapparates und die Stärkung der Halmbasis auf den Trockenmasseertrag, den Methangehalt und somit auch auf den Methanertrag auswirken.
Wie gesund müssen Energiepflanzen sein?
Um in diesem Bereich gesicherte Beratungsempfehlungen aussprechen zu können, wurde 2009 eine Versuchsserie konzipiert, die sich mit diesem Themenfeld unter rheinland-pfälzischen Bedingungen beschäftigt. Neben einer dreistufigen Pflanzenschutzintensität wurde als weiterer Faktor die Frage nach der Sorte beziehungsweise dem Sortentyp in den Versuch integriert.
Bewusst wurden sehr unterschiedliche Sortentypen ausgewählt. Zweizeilige- beziehungsweise mehrzeilige Sorten, Populations- oder Hybridsorten, langstrohige und kurzstrohige Sorten. Hintergrund dieser Entscheidung war die Frage, ob sich unterschiedliche Korn-/Strohverhältnisse der Sorten auf den Methangehalt und somit auf den Flächenertrag in der Biomasseproduktion auswirken.
Otto Lang, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück; Sebastian Thielen, DLR Eifel – LW 19/2013