Energieholz aus Kurzumtriebsplantagen
Infoveranstaltung zeigte Erntetechnik von Kurzumtriebsplantagen in Börsborn bei Kusel
Die Bioenergieberatung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat kürzlich in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz, DLR Eifel und KUP-Netzwerk einen Praxistag Kurzumtriebsplantagen mit insgesamt 220 Teilnehmern in Börsborn im Landkreis Kusel durchgeführt.

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Die Gesamtnutzungsdauer der Fläche ist nicht beschränkt. Die ältesten, in Deutschland angelegten Kurzumtriebsplantagen wurden in den 70er Jahren angelegt und werden bis heute ohne messbare Wachstumseinbrüche bewirtschaftet. Der Ertrag von sechs bis 13 Tonnen getrocknetem Holz pro Hektar entspricht einem Heizöläquivalent von 3 500 bis 6 000 Liter pro Hektar und Jahr. Neben Basisinformationen zu KUP aus forstlicher Sicht wurden Erfahrungen mit Pflanz- und Erntetechniken vermittelt.
Mit einem Deckungsbeitrag von KUP, der aktuell etwa zwischen Raps und Weizen liegt, wurde die Anlage von KUP als eine lukrative und arbeitswirtschaftlich interessante Alternative zu verschiedenen Marktfrüchten diskutiert. Eine verlässliche regionale Nachfrage nach Holzhackschnitzeln (HHS) sowie kostengünstige Trocknungsmöglichkeiten sind jedoch Voraussetzung für den Erfolg des KUP-Anbaus.
Innovative Ernteverfahren
Die Berichte aus der Anbaupraxis haben gezeigt, dass es noch weiterer Erfahrungen und technischer Innovationen zur Optimierung der Ernteverfahren und der Erntezyklen bedarf. Auf einer im Jahr 2007 mit Weiden bepflanzten Fläche wurden am Nachmittag Erntetechniken sowie die Herstellung von Holzhackschnitzeln vorgeführt. Ein Verzeichnis der vorgeführten Maschinen, ist unter www.bioenergie-portal.info/rheinl-pfalz-saarland.html zu finden.
Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Beerntung der Weiden-Fläche am Nachmittag. Der in Deutschland neu auf dem Markt erhältliche Bio-Baler der Firma Jenz mähte die Bäume und presste sie in Rundballen mit 1,20 Meter Durchmesser. Dabei bereiteten selbst bis zu 12 cm starke Weiden keine Probleme.Beeindruckend war die Ernte ganzer Bäume, rund 50 Jahre alte Weiden, durch den Woodcracker der Firma Jenz. An einem Kettenbagger montiert, fällte er Bäume bis zu einem Durchmesser von 45 cm und hob sie stehend aus dem Bestand.
Verschiedene Hacker, vom Großhacker der Firma Hermeskeiler Holzhackschnitzel über einen Laimet Schneckenhacker der Firma Hengst und Sander bis hin zum selbstangetriebenen Hacker der Firma Heizomat bewiesen ihre Leistungsstärke. Bei Analyse des angefallenen Hackguts zeigte sich das Leistungsspektrum jeder einzelnen Maschine.
Die Pflanzmaschine der Firma Haas wurde ebenfalls vorgestellt. Bei einem „Pflanztag Kurzumtriebsplantagen“, der im April in Simmern geplant ist, wird sie dem interessierten Publikum im Einatz vorgeführt werden. ble