Entwicklungsprogramm wird nachjustiert
EULLE-Begleitausschuss setzt neue Akzente
Das „Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ EULLE bietet ein breites Spektrum zur Förderung der Landwirtschaft und zur Entwicklung des ländlichen Raums in Rheinland-Pfalz. Erstmals tagte der EULLE-Begleitausschuss heute unter dem neuen Vorsitzenden, Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht.

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Das „Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) bietet ein breites Förderspektrum für die Landwirtschaft und zur Entwicklung des ländlichen Raums in Rheinland-Pfalz. Insgesamt werden in der Förderperiode 2014 bis 2020 rund 663 Mio.Euro an öffentlichen Mitteln, aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie von Bund und Land, bereitgestellt. Erstmals tagte vergangene Woche in Morbach der EULLE-Begleitausschuss unter dem neuen Vorsitzenden, Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht. Gemeinsam mit Verbänden, Kammern und Vertretern lokaler Behörden und der Europäischen Kommission wurden Nachjustierungen zum Programm beraten.
Es wurden Anpassungen der Verfahrensregelung beschlossen, wie für transnationale LEADER-Kooperationen.
Gezielter Ausbau vorhandener Wege
„Wir haben uns heute intensiv mit allen beteiligten Akteuren beraten. Schließlich möchten wir ein Förderprogramm partnerschaftlich und bedarfsgerecht umsetzen. Gemeinsam haben wir nun neue Akzente gesetzt, erste Schritte zur Neuausrichtung eingeleitet und eine gute inhaltliche Ausgestaltung des EULLE-Programms vereinbart“, so Becht.
So soll die Förderung des landwirtschaftlichen Wegebaus den Anforderungen moderner Maschinen entsprechen und ein möglichst konfliktfreies Miteinander mit nichtlandwirtschaftlichen Nutzern ermöglichen. Dabei geht es nicht um ein Mehr an Wegen. Es geht um den gezielten Ausbau vorhandener Wege, die diese Anforderungen erfüllen. Das Konzept des gemarkungsübergreifenden Wegenetzes greift diese Bestrebungen auf und unterstützt den Ausbau von Wirtschaftswegen über Gemarkungsgrenzen hinweg.
Mit Technik der Umwelt gerecht werden
Zukünftig wird im Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) auch der Kauf von neuen Maschinen und Geräten der Außenwirtschaft gefördert, wenn diese zu einer deutlichen Minderung von Emissionen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern oder zu einer deutlichen Minderung von Umweltbelastungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln führen. Es geht dabei um Injektionsgeräte zur Gülleausbringung, um an Pumptankwagen angebaute Geräte zur Direkteinarbeitung von Gülle, um Spritz- und Sprühgeräte für den Obst- und den Weinbau, die nicht angelagerte Spritzflüssigkeit auffangen, in den Tank zurückfördern und die Abdrift mindern oder um Pflanzenschutzgeräte mit Sensorsteuerung.
Durch diese Förderung wird rationelles Arbeiten erleichtert, und gleichzeitig kann den Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes in der Landwirtschaft noch besser Rechnung getragen werden.
„Es werden aber auch neue Wege beschritten. Angesichts der aktuellen schwierigen Lage in der Landwirtschaft wollen wir eine gezielte betriebswirtschaftliche Beratung durch externe Experten. Ich möchte auch die Betriebe unterstützen, die sich neu ausrichten wollen. Wir müssen alle Chancen, auch die regionale Wertschöpfungsketten, nutzen“, so Staatssekretär Becht.
„EULLE“ steht für „Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ für die Förderperiode 2014 bis 2020 und ist der Nachfolger von „PAUL“ (Entwicklungsprogramm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen und Landentwicklung). Das Programm wird mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Höhe von rund 300 Mio. Euro finanziert. Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel.
mwvlw – LW 26/2016