Erdkabel statt Freileitungen?
Fuldaer Landwirte sehen Hochspannungstrassen kritisch
Viele Landwirte in der Region von Fulda lehnen Erdverkabelungen anstelÂle von Freileitungen für den Bau der durch das Gebiet geplanten Starkstromfernleitungen ab. Sowohl der Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld (KBV) als auch der Gebietsagrarausschuss (GAA) stehen den Hochspannungsstromtrassen kritisch gegenüber.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Erhebliche Nachteile für die Landwirtschaft befürchtet
HöchstÂspannungsleitunÂgen wie die Erdverkabelung der 500-kV-Gleichstrom-Leitung „Sued.-Link“, die sich voraussichtlich am Trassenverlauf der A7 orientieren soll, als auch der 380-kV-Wechselstromleitung von Mecklar nach Grafenrheinfeld über das Umspannwerk in DipÂperz nannten Funk und Dr. Beier problematisch für die Landwirtschaft. Grund: Für eine solche Bauweise wird ihren Angaben zufolge ein 22 m breiter Kabelschutzstreifen verlegt, die Kabel in Magerbeton oder einer Kies- und Sandbettschüttung ummantelt. In Abständen von 500 bis 700 m seien Muffenbauwerke nötig. „Auf einer einen Kilometer langen Trassenlänge werden dadurch 2,2 ha Fläche in Anspruch genommen und nachhaltig geschädigt“, so der KBV-Geschäftsführer.
Die Erdverkabelung beÂzeichÂnete Kreislandwirt Funk als einen massiven Eingriff in die Bodenstruktur. Erwiesen sei, dass sich in solchen Trassenverläufen die BoÂdenÂtemÂperatur im Mittel etwa um drei bis fünf Grad erhöhe und die Wasserführung im Boden unterbrochen werde. Zudem komme es zu einer starken Einengung des Wurzelraumes für die Pflanzen. Wegen der masÂsiÂven Eingriffe würden sich nachÂteilige Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft und so „deutliche und langfristige Ertragsminderungen für landwirtschaftliche Feldfrüchte“ ergeben, argumentierten die Vertreter der Landwirte. Außerdem dürfe nicht unberücksichtigt bleiben, dass durch regelmäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Leitung es immer wieder zu Eingriffen ins Bodensystem komme.
Burkhardt – LW 15/2014