Erfolgreicher Herdenaufbau mit Charolais

Hessische Zucht bekommt national viel Aufmerksamkeit

Der alljährliche Meinungs- und Informationstausch der Charolais-Züchter, der rassebezogen von der Qnetics GmbH durchgeführt wird, fand dieses Jahr auf dem Betrieb der Familie Döhne in Wolfhagen statt. Bei dieser Gelegenheit wurde der neu erbaute Stall präsentiert, der für die Zukunft bei dem geplanten Herdenaufbau wesentlich zur Erleichterung der arbeitswirtschaftlichen Bedingungen beitragen wird. Im Mittelpunkt der züchterischen Diskussion stand der Rückblick und Ausblick auf die wichtigsten Veranstaltungen.

Auch bei restlos vertrockneten Weiden hinterließ die Charolais-Herde von Familie Döhne bei der Besichtigung einen tadellosen Eindruck.

Foto: Grünhaupt

Auf nationaler Ebene hat die hessische Charolais-Zucht in der letzten Zeit sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Sowohl der aktuelle Nr. 1 Bulle Deutschlands, der Vererber Hannes im Besitz der Familie Hofius aus Weidenhausen, oder auch das Grand-Champion-Rind von „Best Of“, die Chick-Tochter Ursel vom Betrieb Reinhard in Brechen, haben maßgeblich dazu beigetragen. Die Betriebsbesichtigung im Rahmen der nationalen Mitgliederversammlung im vergangenen Juni haben die Schwerpunkte der züchterischen Arbeit in den einzelnen Betrieben sehr gut abgebildet.

Weitere wichtige Themen waren die Anforderungen des Marktes sowohl bei natürlich hornlosen als auch enthornten Tieren, die Nutzungsmöglichkeit der Programm-Variante Netrind-Fleisch, die beim Rechenzentrum Verden entwickelte wurde und jetzt für alle Betriebe zur Verfügung steht. Damit ist es möglich, jederzeit die eigenen Daten online einsehen zu können, um sie dann auch gezielt zur Nutzung verfügbar zu haben, ohne dass telefonische Verbindungen notwendig sind. Für alle Betriebe, die in Zucht und Vermarktung aktiv sind, ist es absolut sinnvoll, das Terminmanagement zur Blutentnahme in den Herden zu überprüfen, damit es nicht zu Kollisionen bei geplanten Veranstaltungen kommt. Die Erfahrungen der letzten Schau- und Vermarktungssaison diesbezüglich wurden an Beispielen erläutert.

Neuer Stall präsentiert

Im Mittelpunkt des Interesses bei den Berufskollegen stand natürlich der neue Laufstall für die Herde, den die Familie Döhne im vergangenen Jahr errichtet hat. Da die vorhandenen Altgebäude auf Dauer zu arbeitsintensiv waren und die Herde durch das ausgeprägte Interesse vom Junior Jannik in den nächsten Jahren noch aktiv weiterentwickelt werden soll, entschloss sich die Familie im vergangenen Herbst, einen Laufstall mit nicht überdachtem Auslauf zu errichten. Damit können die Herden mit der notwendigen Variabilität unterteilt werden und die Voraussetzungen für die Arbeitserledigung als auch für die Unterbringung der Tiere sind bestens gegeben. Neben der vorhandenen Produktionsherde haben Michael und Nadja Döhne in den letzten Jahren Zug um Zug einen Herdbuchbestand aufgebaut und dabei schon mehrfach erfolgreich bei den verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen können.

Herdenbulle Nero Ps wird seine Spuren hinterlassen

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung der Herde war letztes Jahr der Ankauf des Herdenbullen Nero Ps, ein Sohn des französischen Top-Vererbers Natur, der als Körsieger in Sachsen bereits überregional sehr viel Aufmerksamkeit bekam. Der sehr ruhige, bestens bemuskelte Vererber wird in den nächsten Jahren sicher seine Spuren im Betrieb Döhne hinterlassen.

Beste Voraussetzungen für hervorragende Tiere

Das Engagement der gesamten Familie Döhne für die Charolais-Zucht und die durch den Stallbau geschaffenen Möglichkeiten bringen somit die besten Voraussetzungen mit, dass in den kommenden Jahren noch mehrfach hervorragende Charolais-Tiere aus diesem Betrieb bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen erfolgreich präsentiert werden können.

Grünhaupt – LW 36/2018