Erntedank in Waldems

Hoffest und Feier des KBV Rheingau-Taunus

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in dem schön geschmückten Schafstall in Wüstems begann am vergangenen Wochenende das Erntedankfest des Kreisbauernverbandes Rheingau-Taunus.

Das Hoffest der Familie Berbalk wurde von vielen unterstützt. Alle Hüteteilnehmer erhielten einen Pokal sowie Sachpreise.

Foto: Katja Berbalk

Thomas Kunz, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Rheingau Taunus, eröffnete das Hoffest offiziell. Er hob hervor, dass die Bauern in der heimischen Region dieses Jahr Grund zur Dankbarkeit hätten, von Wetterkapriolen sei man verschont geblieben, auch wenn es teils anders aussah und der Winter erst spät gewichen sei. Von Hochwasser blieb die Ernte im Rheingau-Taunus verschont. Aber dieses habe vor Augen geführt, dass die das Füllhorn auch einmal versiegen kann, so Kunz weiter. Daher sein ein verantwortungsbewusster Umgang mit Lebensmittel notwendig und beispielsweise auch einmal ein welker Salat oder ein überreifer Käse hinzunehmen und nicht wegen übertriebener Vorschriften zu entsorgen. Kunz kritisierte, dass im Wahlkampf von einer politischen Richtung versucht werde, sich auf Kosten der Bauern zu profilieren und den Berufsstand gegeneinander auszuspielen.

Die Bedeutung der Landwirtschaft in erster Linie für die Erzeugung von Nahrungsmittel, aber auch für den Erhalt der Mittelgebirgslandschaft unterstrichen auch der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch, Landrat Burkhard Albers und der Waldemser Bürgermeister Werner Scherf, der auch Gäste aus der französischen Partnerstadt Champsaur begrüßte. Wie Kunz, dankten ebenso die Politiker der Familie Berbalk für die Mühe, die sie sich mit der Ausrichtung des Festes gemacht hat. Nach dem Gottesdienst wurden ein Bauernmarkt und viele Angebote für Kinder geboten. Eingebettet war die Erntedank­feier in das Hoffest des Schafzuchtbetriebes Berbalk, welches schon am Samstagabend mit einem Konzert der Zillertaler Haderlumpen be­gonnen hatte.

Umfangreiches Programm mit Hütewettbewerb

Auch wurde ein Hütewettbewerb mit sieben Schäfern durchgeführt. Während sie und ihre Hunde die Herde Rhöner Schafe präzise und elegant durch die Flure lenkten wurde der Vorgang von Jaak Bossuyt, dem Schäfer auf dem Hof Berbalk, kommentiert. Nach dem Auspferchen galt es, die Rhönschafherde, die Schäfermeister Heiko Berbalk zur Verfügung gestellt hatte, ins sogenannte enge Gehüt zu treiben. Das erforderte großen Einsatz von Schäfer und Hunden, um die Schafe auf dem schmalen Weidestreifen zu halten.

Thomas Kunz, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Rheingau Taunus Kreis, eröffnete das Hoffest.

Foto: Katja Berbalk

Es folgte das Treiben durch einen Engweg: Durch ein entgegenkommendes und ein knapp an der Herde vorbeifahrendes Auto wurde das sichere Verhalten im Verkehr geprüft. Gesondert bewerteten die Preisrichter Willi Etzel aus Enzheim und Ralf Zartner aus Gießen Gehorsam, Fleiß und Selbstständigkeit der Hunde. Auf der Weide soll der Hund die Schafe möglichst in Ruhe fressen lassen. Alleine durch seine Anwesenheit und das Laufen entlang der Furchen soll der Hund die Schafe auf der markierten Fläche halten.

Den Respekt verschafft er sich, wenn nötig, durch Zupacken – natürlich, ohne das Schaf zu verletzen. Die korrekte Ausführung dieses „Griffs“ soll während der etwa 40-minütigen Prüfung gezeigt werden. Sonst gibt es einen Punktabzug. Alle Bewertungskategorien haben eine Ausgangspunktzahl von 115 Punkten, für jeden Fehler werden Abzüge vorgenommen. Ergebnisse: Carmen Wiedemann aus Niederwalgern erreichte mit 104 Punkten die höchste Wertung. Die folgenden Plätze belegten Heinrich Elmsheuser aus Niederwalgern (103 Punkte), Harald Bangert aus Korbach (92 Punkte) und Othmar Wirth aus Hungen (92 Punkte). Weitere Teilnehmer waren Jürgen Stöpel, Königstein, Steffen Schierholz, Homberg-Ohm und Manfred Jauernik aus Lollar.

Katja Berbalk/kbv,tm – LW 38/2013