Erntemengen bei Möhren begrenzt

Preise im August deutlich über dem Niveau des Vorjahres

Mittlerweile hat in allen Regionen Deutschlands die Möhrenernte voll eingesetzt, aber so richtig aus dem Vollen schöpfen können viele Produzenten in diesem Jahr nicht. Vor allem großfallende Ware ist bisher begrenzt verfügbar. Sonja Illert, AMI GmbH, Bonn, kommentiert.

Die Möhrenpreise auf Verbraucherebene liegen derzeit bei 1,03 Euro je kg, 2014 lag der Preis bei 0,82 Euro.

Foto: agrarfoto

Obwohl die ersten Augustwochen im Norden und Westen Deutschlands einiges an Regen gebracht haben, fehlt es in den anderen Regionen extrem an Niederschlägen. Auch intensive Beregnung kann die Pflanze oft nur am Leben erhalten, jedoch nicht für einen ausreichenden, saisonüblichen Zuwachs sorgen. So wurde auf vielen Feldern im Juli im Vorgriff geerntet und damit auf Höchsterträge verzichtet. Mit der ferienbedingt ruhigen Nachfrage fällt das Angebot an Frischmarktmöhren Mitte August bedarfsgerecht aus. Die Preise für Möhren liegen Mitte August deutlich über dem Niveau des Vorjahres. In den Niederlanden werden Rohwarenpreise von 20 bis 23 Euro je 100 kg ab Feld genannt, im Jahr zuvor waren es aufgrund reichlicher Erntemengen nur etwa sieben Euro je 100 kg. Die Verbraucher in Deutschland zahlen für ein kg Möhren 1,03 Euro, 2014 lag der Preis bei 0,82 Euro.

Bedeutende Flächenveränderungen werden weder in Deutschland noch in den Niederlanden erwartet. Für die Niederlande soll die Anbaufläche mit Möhren in der aktuellen Saison um ein bis drei Prozent kleiner ausfallen als 2014, so eine Einschätzung aus der Saatgutbranche. Damit wird die Möhrenfläche in den Niederlanden bei etwa 9 000 ha liegen, 10 Prozent davon sind Bio-Möhren.

Rheinland-Pfalz ist zweitgrößtes Möhrenanbauland

In Deutschland belief sich die Anbaufläche mit Möhren laut Statistischem Bundesamt 2014 auf 10 111 Hektar. Größtes Bundesland für den Möhrenanbau ist Nordrhein-Westfalen mit einem Anteil an den Möhrenflächen von 26 Prozent. Es folgen Rheinland Pfalz (17 Prozent) und Niedersachsen (16 Prozent). In Hessen wurden auf 188 ha Möhren angebaut. Die Flächen für Bio-Möhren belaufen sich in Deutschland auf 1 734 ha, ein Anteil von 17 Prozent. Die hohe Möhrenernte aus 2014 von 609 000 t wird man in diesem Jahr voraussichtlich nicht wieder erreichen.

 – LW 34/2015