Erstmalig am Holzmarkt unterwegs

Kommunale Holzvermarktung Pfalz im März gestartet

Seit 6. März 2019 gibt es die Kommunale Holzvermarktung Pfalz GmbH, sie ist eine von fünf weiteren Holzvermarktungsorganisationen in Rheinland-Pfalz, die nun als letzte Einheit nach dem Urteil des BGH im Kartellverfahren gegründet wurde. Imo Hauß ist seit März der Geschäftsführer der Koho Pfalz GmbH mit Sitz in Maikammer, die beauftragt ist, rund 170 000 Fm kommunale und private Hölzer zu vermarkten. Das LW sprach mit ihm über seine erste Saison.

Seit März diesen Jahres ist die Kommunale Holzvermarktung Pfalz GmbH am Holzmarkt aktiv. Mit ihrem Dasein werden die kartellrechtlichen Forderungen in die Praxis umgesetzt.

Foto: Setzepfand

Derzeit vereint die Koho Pfalz 46 Gesellschafter, das sind 268 Gemeinden, mit einer Fläche von 76 000 Hektar. Die räumliche Ausdehnung der Vermarktungseinheit reicht vom Rhein im Osten bis Alzey, Kirchheimbolanden und Kusel im Westen. Hauß hat alleine im zweiten Halbjahr 70 000 bis 75 000 Fm mit seinem Team von fünf Kollegen vermarktet. „Wir sind offen für weitere Neuzugänge“, betonte Hauß und weiß bereits von drei weiteren Gesellschaftern, die noch dieses Jahr beitreten werden. „Bis Ende 2020 werden wir mindestens 50 Gesellschafter sein“, so seine Schätzung. Bei der aktuellen Holzmarktlage kann auch Hauß derzeit für die Kommunen und Waldbauvereine keine besseren Preise erzielen. Die Käferfichten bringen nur noch die Hälfte des Preises von vor zwei Jahren. Mit 38 bis 45 Euro/Fm aus den phytosanitären Hieben müsse man sich zufrieden geben. Gehe es nach ihm, so würde er für eine flächenbezogene Förderung für die Wiederaufforstung der Käferflächen plädieren. „Das ist eine Jahrhundertaufgabe. Wir ernten derzeit Fichten, die uns in einigen Jahren fehlen werden“, so der Fachmann. Auch sein Team rechne mit einer Kulmination der Borkenkäfer und mit einem Zusammenbruch der Population, doch wann, das sei die große Frage. Hauß riet derzeit keine Kiefer einzuschlagen, da diese durch die Fichte ersetzt werde. Auch vom Industrieholz riet er ab, denn die Sägewerke haben beim Käferholz mehr Ausschuss, sodass diese mit den Resthölzern den Markt schwemmen.

Selbst im Laubholz zeichnete er ein deutlich düstereres Bild. Sowohl der Eichenexport als auch die Landhausdielenproduktion schwächeln. Holzbrütende Käfer in trockenen Eichen verringern die Ausbeute der Verarbeiter. Daher rechne er mit einem sinkenden Eichenpreis in 2b und 3a-Dimensionen. Gute Eichenqualität werde seiner Ansicht nach den Preis halten, während auch CD-Qualitäten verlieren.

Stabile Preise für Douglasie, Esche und Pappel

Bei der Buche geht Hauß von gleichbleibenden Preisen für gesunde Buchen aus. An trockenen Buchen bestehe kein Interesse. Eventuell werde der Preis für die gesunden Buchen steigen, da man durch die Aufarbeitung der geschädigten Buchen die frische Buche verknappt. Er sehe stabile Preise für die Douglasie sowie Eschen und Pappeln. Wer hiebsreife Pappeln in größerer Menge ernten möchte, könne sich gerne direkt beim zuständigen Revierleiter, dem Privatwaldbetreuer oder bei ihm melden. Auch wer besondere Wertholzstämme ernten möchte, könne sich an selbige Ansprechpartner wenden, gemeinsam mit Landesforsten Rheinland-Pfalz werden die Submissionen zu nebenan genannten Terminen durchgeführt. Die Kommunale Holzvermarktung Pfalz (Koho Pfalz) mit Sitz in Maikammer kann erreicht werden unter Tel. 06321 / 6793533 sowie per E-Mail: info@koho-pfalz.de.

Mehr Informationen über die Holzvermarktungsgenossenschaften in Hessen in der kommenden Ausgabe von das LW mit der Rubrik Jagd, Forst und Natur in zwei Wochen.

zep – LW 42/2019