Ertragsabsicherung bei Wintergerste

Die Ernte 2016 zeigt erneut, dass Standorte mit guter Bodenstruktur gute Erträge bringen konnten, während zur Vernässung neigende oder schwerere Böden mit eingeschränkter Luftführung ertraglich oft enttäuschten. Gerade im Gerstenanbau kommt der Bodenpflege daher große Bedeutung zu, und diese beginnt schon weit vor der Aussaat.

Nach den hohen Niederschlagsmengen der letzten Monate ist vielerorts auch mit Kalk- und Kaliverlusten im Oberboden zu rechnen. Dort sollte zur Vorbereitung der Aussaat eine Kalkung erfolgen sowie auf die K-Versorgung geachtet werden.

Die Aussaattermine sollten nicht zu früh gewählt werden, denn bei Frühsaaten besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich Krankheiten und Schädlinge schon im Herbst etablieren (beispielsweise Blattläuse, die Gelbverzwergungsviren übertragen). Auch Blattkrankheiten können sich bei milder Herbstwitterung frühzeitig einstellen und die Bestände vergilben lassen.

Zudem neigen die Bestände bei langer Herbstvegetationszeit zum Überwachsen und sind dann auch in ihrer Winterhärte beeinträchtigt. Hinzu kommen die Probleme mit schwer bekämpfbaren Ungräsern, die sich in Frühsaaten stärker etablieren. Gute Sorten alleine machen noch nicht den Höchstertrag, auch die Produktionstechnik muss stimmen.

Gabriele Käufler, LLH – LW 32/2016