Europäische Förderprogramme wirken in der Region

Maisverarbeiter Cornexo profitiert von ELER

Den Europatag am vergangen Donnerstag nahm Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing zum Anlass, das Unternehmen Cornexo in Freimersheim zu besuchen. Die Cornexo GmbH verarbeitet Mais aus der Region zu Maismehl für Nahrungsmittel und hat dank Fördergeldern aus dem EU-Fond ELER die Verarbeitung und Vermarktung von Mais ausbauen können.

Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.l.) besuchte am Europatag das Unternehmen Cornexo in Freimersheim. Cornexo verarbeitet Körnermais für die menschliche Ernährung und hat mit Hilfe von EU-Fördergeldern die Verarbeitung und Vermarktung von Mais ausgebaut, sodass auch die Landwirte als Vertragspartner davon profitieren.

Foto: Brammert-Schröder

„In einer Zeit, in der viele Errungenschaften der EU selbstverständlich geworden sind, möchte ich ein Bewusstsein für den Wert Europas schaffen. Eine funktionierende europäische Gemeinschaft ist unverzichtbar für unsere Wirtschaft“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing bei seinem Besuch bei Cornexo. „Die Förderungen der Europäischen Union helfen, die Innovations- und Wirtschaftskraft von Rheinland-Pfalz gezielt zu stärken“, machte er deutlich.

Drei finanzkräftige EU-Fonds im Land

Als Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister vertritt Wissing in Rheinland-Pfalz drei finanzkräftige EU-Fonds: Den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL), den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Über diese drei Fonds stehen in der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 rund 2 Mrd. Euro für Projekte in Rheinland-Pfalz zur Verfügung.

„Das Geld geht in die Regionen und gerade mittelständische Unternehmen profitieren von den Fördergeldern. Dadurch ergeben sich auch Synergieeffekte für die gesamte Region“, erläuterte der Minister. Einer der Profiteure ist Cornexo. Das Unternehmen aus Freimersheim hat in den letzten Jahren eine Förderung in Höhe von insgesamt rund 2,6 Mio. Euro aus dem ELER erhalten. Die Cornexo GmbH verarbeitet Mais aus der Region zu Maismehl für Nahrungsmittel, das beispielsweise für die Produktion von Cornflakes, Erdnussflips oder Tortillachips verwendet wird. Zudem stellt Cornexo glutenfreie Mehlmischungen her, die über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben werden. „Wir haben in den letzten zehn Jahren dank der Fördermittel viel erreicht“, resümierte Geschäftsführer Patrick Bindewald. Die alte Mühle wurde konsequent auf die Verarbeitung von Körnermais für die menschliche Ernährung umgestellt. Über den ELER wurden die Anschaffung einer Trocknungsanlage und die Aufstockung von Silos gefördert.

60 000 t Mais werden inzwischen verarbeitet

„Wir haben unsere Verarbeitungsmenge kontinuierlich auf jetzt rund 60 000 t Mais gesteigert. Der Großteil des Maises wird im Vertragsanbau von Landwirten aus der Pfalz, Rheinhessen, Nordbaden und dem Elsass geliefert“, so Bindewald. Er erläuterte, dass die Trocknung und die Lagerung des Maises für die Produktion von Maisgrieß und Maismehl elementar sind: „Unsere Produkte sind zu 100 Prozent gluten- und GVO-frei. Sie sind regional und nachhaltig erzeugt und werden direkt vom Feld hier angeliefert. Dadurch laufen wir keine Gefahr, dass es in einem fremden Lager zu einer Kontamination kommt.“ In der Ernte werden bis zu 2 000 t Mais pro Tag angeliefert und getrocknet. Die nächsten Pläne für eine Weiterentwicklung des Standortes sind schon geschmiedet. Im nächsten Jahr sollen zwei alte Maissilos durch neue ersetzt und in 2021 ein neues Mehlsilo errichtet werden, um die Lagerkapazität der fertigen Ware auf zwei Wochen zu erhöhen. Auch hier hofft Geschäftsführer Bindewald auf die Unterstützung durch den ELER. Nicht nur das Unternehmen profitiert von den europäischen Fördertöpfen, sondern indirekt auch die Landwirte, die durch Cornexo einen weiteren Handelspartner in der Region haben.

ibs – LW 20/2019