EZG vermarktet erfolgreich
Jahresmitgliederversammlung fand in Alsfeld-Eudorf statt
Zur Mitgliederversammlung der Hessischen Erzeugergemeinschaft für Nachwachsende Rohstoffe (EZG) im Dezember in Alsfeld-Eudorf begrüßte der Vorsitzender, Herwig Marloff, mehr als 70 Mitglieder.
„Die Zufriedenheit der MitglieÂder mit der Arbeit der EZG zeigt sich deutlich in hohen Vermarktungsmengen und positiven Rückmeldungen bezüglich des Poolpreissystems.“ Geschäftsführer Georg Dierschke informierte darüber, dass von circa 700 aktiven Anbauern über 32 000 t Raps mit Nachhaltigkeitsnachweis vermarktet wurden. Davon konnten über 22 000 t im aktiv gemanagten Poolpreissystem gebündelt werden. Vom Preisanstieg seit Juli 2010 wurde ein großer Teil für die bevorzugt ex Ernte gelieferten Poolrapsmengen gesichert. Zusätzliche Erlösmöglichkeiten für den Pool ergaben sich aus der Vermarktung von Rapsöl und Biodiesel. Bei einer Durchschnittlichen Erntemenge von 3,8 t/ha wurden im Schnitt Ölgehalte von 43,95 Prozent erreicht. Die MitgliederÂversammlung hat den Poolpreis der Ernte 2010 mit 370 Euro/t frei Mühle plus Qualitätszuschlag (rund 25 Euro/t) zuzüglich Mehrwertsteuer festgelegt. Außerdem wurde der Abschluss des Wirtschaftsjahres 2009/2010 mit einem Umsatz von 18,2 Mio. Euro und einem Ergebnis von 13 809 Euro beschlossen.Rapsmarkt im Hoch
Im Vortrag zur Marktlage verwies Geschäftsführer Ulrich Wenderoth auf die Rekordstimmung am Rapsmarkt. „Einer weltweit leicht geringeren Rapsernte steht ein steigender Verbrauch sowohl auf Seiten der Lebensmittel als auch auf Seiten der Biokraftstoffe entgegen“, begründete Wenderoth die Entwicklung. Durch den in den letzten Jahren starken Zubau an Rapsverarbeitungskapazitäten in Europa, wird es für die Ölmühlen zunehmend schwierig genügend Saat zum Anschluss an die Ernte 2011 kaufen zu können. Ab Sommer 2011 wird auch die im April 2010 abgebrannte Ölmühle Mannheim mit 1 Mio.t Rapsbedarf wieder am Markt sein; somit ist ein festes Rapspreisniveau wahrscheinlich.
Poolpreis: Modell mit Zukunft
In den letzten Jahren haben sich die EZG-Mitglieder mit jeweils deutlich über 20 000 t am Raps-Poolpreis beteiligt. Die Poolpreise lagen über den sonst ex Ernte erzielbaren Tagespreisen. Die Vorteile eines PoolpreisÂmodells sind: Keine Festmenge sondern Flächenbindung, liefern was tatsächlich gewachsen ist. Zusätzliche Wertschöpfung über die Vermarktung der Verarbeitungsprodukte (Schrot, Öl und Biodiesel), in den letzten beiden Jahren circa 20 Euro/t Raps die dem Poolpreis zu Gute kamen. Teilmengen (je mindestens 25 t) können bis zum 15. Mai 2011 aus dem Poolpreisvertrag in einen Festpreiskontrakt gewandelt werden. ezg, hessen